Goldenes Jubiläum: Das Seniorenheim St. Elisabeth in Bruck feierte sein 50-jähriges Bestehen. Bischof Rudolf Voderholzer spendete den Segen. Unter den Gästen waren auch die frühere Bayerische Staatsministerin Emilia Müller und der frühere Seniorenheim-Geschäftsführer und ehemalige Landtagsabgeordnete Joachim Hanisch.
„Bitte falten Sie weiter Ihre Hände zum Gebet und beten Sie für die jungen Leute, die arbeiten und für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen müssen“, appellierte Bischof Rudolf Voderholzer an die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheimes St. Elisabeth in Bruck, das heuer auf 50 Jahre zurückblicken kann. Das Gebet sollte aber auch all jenen zugute kommen, die dem Glauben und der Kirche distanziert gegenüber stehen. Bei der Andacht, die der Oberhirte zusammen mit Ortspfarrer Andreas Weiß zelebrierte, segnete er im Garten des Heimes einzeln alle Seniorinnen und Senioren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Ehrengäste.
Auf drei Anlässe für seine Visite wies Bischof Rudolf in seiner Predigt hin: auf den von Papst Franziskus eingeführten Tag der Großeltern im Kontext des Gedenktages der Heiligen Anna und Joachim, auf das 100-jährige Bestehen des Diözesan-Caritasverbandes und das 50-jährige Jubiläum des Seniorenheimes St. Elisabeth. Die Weitergabe des Glaubens an die Enkel sei auch eine Aufgabe der Großeltern, was oft Darstellungen von Anna und Joachim, Maria und Josef sowie Jesus zeigen. „Das Glaubenszeugnis der Großeltern ist wichtig“, betonte der Oberhirte. Er ging auch auf zwei weitere alte Personen ein – Hanna und Simeon, die auf Jesus warten, den seine Eltern als Erstgeborenen in den Tempel bringen. Hannah stehe, so der Bischof, für die zahlreichen Frauen, die in den Kirchen Gebetsdienste übernehmen – auch stellvertretend für andere. Und Simeon verdeutliche, dass er zwar an Jahren alt, im Herzen aber jung geblieben sei. Die Erwartung des Verheißenen „lässt sie jung und wach bleiben, bis sich die Erwartung erfüllt“, führte Bischof Rudolf aus und wünschte den Heimbewohnerinnen und -bewohnern, „dass Sie geistig und geistlich jung bleiben“.
Erinnerung an 100-jährigen Ruhestandspfarrer
Natürlich ging Bischof Voderholzer auch in kurzen Worten auf die Historie des Hauses ein. Von Anfang (1972) bis Ende der 1990er Jahre prägten Angehörige der „Schwestern vom göttlichen Erlöser“ (Niederbronner Schwestern) das Seniorenheim, Träger ist von Beginn an die Katholische Kirchenstiftung, im Jahr 2003 übernahm der Diözesan-Caritasverband die Geschäftsführung. Der Bischof erinnerte an den wohl berühmtesten Bewohner des Heimes, Bischöflich Geistlichen Rat Andreas Simmeth, der hier seinen Lebensabend verbrachte und im August 2014 im Alter von 102 Jahren verstarb. Auch rief der Bischof seinen Besuch im Jahr 2019 in Erinnerung, wo er nach der Spendung des Firmsakraments hier zu Mittag aß und danach alle Bewohnerinnen und Bewohner einzeln segnete. Seinen Dank sprach er allen aus, „die in diesen schwierigen Corona-Zeiten versucht haben, dass es hier menschlich zugeht, niemand vereinsamt und Kontakte gehalten werden konnten. Auch für die Seelsorge war es schwierig, vielfach war man im persönlichen Eifer gebremst. Wir können nur hoffen und beten, dass wir bald wieder normal miteinander umgehen können. Das Haus ist ein Segen!“ Mit dem Wunsch, noch viele Geburtstage feiern zu können, schloss der Oberhirte seine Predigt.
Hochachtung und Respekt für das Pflegepersonal
Nach dem Segensgebet segnete Bischof Voderholzer alle Bewohner, Mitarbeiter und die Ehrengäste. Drei Heimbewohnerinnen trugen die Fürbitten vor. Der Frauenchor Bruck unter der Leitung von Daniela Lingl gestaltete die Andacht musikalisch. Für die Pfarrei sei dieses 50-jährige Jubiläum ein „großer Segen“, betonte Pfarrer Weiß in seinem Grußwort. Sein Dank galt besonders dem von 1978 bis 1998 tätigen Geschäftsführer Joachim Hanisch und der derzeitigen Leiterin Annette Forster, die jedoch krankheitsbedingt verhindert war. Die Corona-Zeit habe alle sehr belastet, stellte der Seelsorger fest. Ein Zitat der Hauspatronin Elisabeth von Thüringen legte Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege GmbH, den Gästen der Feier ans Herz: „Wir müssen die Menschen froh machen“ empfahl sie und war sich sicher, dass auch bei künftigen Herausforderungen Lösungen gefunden werden. Die Erfahrungen ihrer Mutter und Tante in eben diesem Seniorenheim führte die frühere Bayerische Staatsministerin Emilia Müller in ihrem Grußwort an. „Sie konnten ihren letzten Lebensabschnitt in Würde und in entsprechender Wertschätzung verbringen“, schilderte sie und zollte „Hochachtung und Respekt für das Pflegepersonal“. Der frühere Geschäftsführer und Landtagsabgeordnete Joachim Hanisch erzählte ein paar Anekdoten. Es sei wichtig, das Haus zu haben und dass es vernünftig geführt wird. Auch die seelsorgliche Betreuung ist notwendig“, betonte Hanisch. Die Pflegekräfte würdigte die Brucker Bürgermeisterin Heike Faltermeier. „Sie sind sieben Tage und jeweils 24 Stunden für die alten und kranken Menschen da – mit höchster Liebe und Zuwendung zu diesen Menschen“, sprach die Rathauschefin ihren Dank aus. Bei Kaffee und Kuchen und zünftiger Musik von Tobias Birner ging es dann bei strahlendem Sonnenschein in den gemütlichen Teil über, bei dem viele Gespräche geführt und Erinnerungen ausgetauscht wurden.
Text: Markus Bauer/jas (Bistum Regensburg)
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