Heiligabend gemeinsam feiern

25.12.2022


Heiligabend gemeinsam feiern

Gott begegnet uns auf Augenhöhe – von Mensch zu Mensch

"Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt" zitiert Domkapitular Michael Dreßel in seiner Predigt das Lukas-Evangelium (Fotos: Hans-Christian Wagner)

Um Alleinstehenden und Bedürftigen ein gemeinsames Weihnachtsfest zu bescheren, lud die Regensburger Caritas am Heiligen Abend zu einer Christmette nach St. Emmeram und einer anschließenden Weihnachtsfeier in die Notstandsküche ein. Der Caritas-Vorsitzender Domkapitular Michael Dreßel und Direktor Michael Weißmann zelebrierten die Messe. Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer, Fürstin Gloria und Sohn Albert bedienten die Gäste im „wahrscheinlich schönsten Speisezimmer Regensburgs“, dem Refektorium.

"Weihnachten ist nichts anderes als der Kniefall Gottes vor seinem Geschöpf; Gottes Kniefall vor dem Menschen, sein Kniefall vor uns."
Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender des Caritasverbandes in der Diözese Regensburg
"Kommen auch wir zu diesem Kind an die Krippe. Christus ist geboren. Kommt, lasset uns anbeten" – mit diesen Worten schloß Domkapitular Michael Dreßel seine Predigt

"Gottes Kniefall" – Die Predigt von Domkapitular Michael Dreßel

 

„Machet die Tore weit“ – Mit Georg Philipp Telemanns geistlicher Kantate eröffnete der von Andreas Meixner geleitete Chor den Gottesdienst in der festlich geschmückten päpstlichen Basilika. Weit über 100 Menschen waren gekommen, um die Weihnachtstage 2022 gemeinsam mit einer Heiligen Messe zu beginnen.  „Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“, verkündete Caritas-Direktor Michael Weißmann in seinem Amt als Diakon mit kräftiger Singstimme das Evangelium nach Lukas. „Keinen strahlenden Helden, sondern ein kleines, hilfloses  Kind im Elend, im Dreck eines Stalls. Ein armseliges Bild – oder? So kann man nicht in Anstand geboren werden?“, fragte Domkapitular Michael Dreßel in seiner Predigt. „Er wohl!“, lautet die Antwort, der „Sohn Gottes, der sich hat festnageln lassen am Holz des Kreuzes, damit wir frei werden, wahrhaft frei.“ Weihnachten sei der Kniefall Gottes vor seinem Geschöpf, „er steckt in unserer Haut, er lässt sich ein auf unsere Welt. Da kann man nur den Kopf schütteln oder man geht davor in die Knie“, so Dreßel weiter, „wer in die Knie geht, feiert Weihnachten.“ 

Die Christmette für die Alleinstehenden und Bedürftigen hat Tradition, die bis in die 1970er Jahre auf eine Initiative der Pfarrei Reinhausen zurückgeht und auf den damaligen Referatsleiter der Caritas-Obdachlosenhilfe, den mittlerweile verstorbenen Bert Meixner. Sein Sohn Andreas, Musiker, Musikproduzent und Musikjournalist, gestaltet bis heute sowohl den 2015 nach St. Emmeram „umgezogenen“ Gottesdienst und die anschließende Feier in der Fürstlichen Notstandsküche musikalisch.

Nach dem Schlusssegen sang der Chor gemeinsam mit den Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern "Stille Nacht, Heilige Nacht"

Drei-Gänge-Menü in der Fürstlichen Notstandsküche

Fürstin Gloria und Fürst Albert von Thurn und Taxis sangen gemeinsam mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Caritas-Direktor Michael Weißmann und dem Caritas-Vorsitzenden Michael Dreßel Weihnachtslieder im Refektorium

Im Jahr 1919 gründete Fürst Albert von Thurn und Taxis die Fürstliche Notstandsküche. Die Ursprünge des Regensburger Caritas Diözesanverbandes gehen in das Jahr 1922 zurück. Unter dem Motto "Mitmenschlichkeit leben" wurde ein Jahr lang das besondere Jubiläum gefeiert. In der Fürstlichen Notstandsküche wird jeden Tag Mitmenschlichkeit gelebt. An Heiligabend hat das noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Da wird auch hier Weihnachten gefeiert – im ehemaligen Speisesaal des Klosters.

"Sie wissen, dass wir uns hier im wahrscheinlich schönsten Speisezimmer von Regensburg befinden", so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in seiner sehr persönlichen Begrüßung der Gäste. "Wir freuen uns, dass wir die Corona-Pandemie soweit hinter uns haben, dass wir uns wieder um einen Tisch versammeln können." Diese Tradition gibt es seit Mitte der 1970-er Jahre als Initiative der Pfarrei Reinhausen. Der mittlerweile verstorbene Referatsleiter der Obdachlosenhilfe, Bert Meixner, brachte die Caritas ins Spiel. Sein Sohn, der Musiker, Musikproduzent und Musikjournalist Andreas Meixner, gestaltet bis heute sowohl den Gottesdienst als auch die Feier musikalisch. Seit 2015 ist der Gottesdienst in St. Emmeram und die anschließende Feier in der Fürstlichen Notstandsküche.

Caritas-Direktor Michael begrüßte zu Beginn der Feier nicht nur die Gäste, sondern zwischen Suppe und Hauptgang auch die Hausherrin und ihren Sohn, Fürstin Gloria und Prinz Albert von Thurn und Taxis. Bevor die Fürstin verschiedene Weinhnachtslieder anstimmte und zum Mitsingen animierte, erzählte sie über die Besonderheit des Refektoriums, das einst Speisesaal der Mönche war und im Gegensatz zum gesamten Schloß ein echtes barockes Bauwerk ist.

Gemeinsam mit ihrem Sohn, dem Bischof, dem Caritas-Vorsitzenden und dem Caritas-Direktor bewirtete die Fürstin dann die rund 100 Gäste. Nach Kürbisrahmsuppe mit gerösteten Weißbrot-Croutons gab es Zwiebel-Preiselbeer-Braten mit Birnen-Blaukraut und Kartoffelknödel und zur Abrundung alkoholfreien Punsch, Plätzen und Stollen aus der Konditorei Pernsteiner.

Einen großen Dank an dieser Stelle an alle Mitwirkenden und das Helferteam um Christian Hierold, Antonia Ipfelkofer, Siegfried Netter, Andreas Meixner und seinen Chor, Matthias Leitner an der Orgel und am Keyboard, die "Mannschaft" der Notstandküche und alle Ehrenamtlichen.

Gemeinsam mit zahlreichen Ehrenamtlichen, Caritas-Direktor Michael Weißmann und dem Caritas-Vorsitzenden Michael Dreßel bediente der Bischof die Gäste in der Fürstlichen Notstandsküche
"Wir freuen uns, dass wir die Corona-Pandemie soweit hinter uns haben, dass wir uns wieder um einen Tisch versammeln können."
Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer

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