Die heilige Anna Schäffer und das Caritas Elisabethinum

01.11.2022


Die heilige Anna Schäffer und das Caritas Elisabethinum

Eingangsbereich des Elisabethinum in Regensburg - Foto: Wagner

Die Gedenktafel hängt gleich neben der automatischen Eingangstür zum Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum in der Regensburger Roritzerstraße. Im Frühjahr 2020 wurde sie dort angebracht. Die Tafel erinnert an das Wirken von Anna Schäffer aus Mindelstetten, die hier in den Jahren 1895/96 als junges Mädchen bei der Pflege von Kranken half. Die damals 13-Jährige wollte hier, so berichtet es die Chronik, den Grundstein legen, um in ihrem späteren Leben als Missionsfrau in einen Orden einzutreten. Die notwendigen Mittel wollte sie in verschiedenen Dienstanstellungen verdienen. Aus familiären Gründen musste sie vorzeitig in ihre Heimat Mindelstetten in der Hallertau zurückkehren, wo sie kurze Zeit später schwer verunglückte. Anna Schäffer wurde zur Invalide, deren Leben seitdem von Schmerzen und Leid geprägt war.

Porträt von Anna Schäffer - Quelle: Bistum Regensburg

Die Kraft, ihr Leiden zu ertragen, schöpfte die junge Frau aus ihrem Glauben und wurde auf diese Weise Trösterin für viele, die bei ihr Rat suchten und für die sie betete. Von über 14.000 Gebetserhörungen wird berichtet. So wurde Anna Schäffer schon zu Lebzeiten weit über die Region hinaus bekannt und als sie im Jahr 1925 starb, war eine weit verbreitete Verehrung nicht mehr aufzuhalten. Im Jahr 1999 wurde Anna Schäffer selig- und 2012 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen. Noch heute kommen jedes Jahr viele Tausend Menschen zu ihrem Grab nach Mindelstetten.

Ein Mann, der sich intensiv mit Leben und Wirken von Anna Schäffer beschäftigt hat, ist der 2021 verstorbene Prälat Emmeram Ritter. Prälat Ritter war viele Jahre Leiter der Abteilung Selig- und Heiligsprechungsverfahren in der Diözese Regensburg und hat den Prozess um die Heiligprechung von Anna Schäffer in allen Teilen miterlebt und vieles zum Thema publiziert. Ein umfassendes Werk ist die große Biografie "Anna Schäffer. Eine Heilige aus Bayern" (Regensburg, 2019).

Seinen Lebensabend verbrachte Emmeram Ritter buchstäblich auf den Spuren der Anna Schäffer als Bewohner des Caritas Alten- und Pflegeheims Elisabethinum. An dem Ort, an dem Anna Schäffer einst wirkte, wirkte zuletzt ihr Biograf.

Und nun soll auch Anna Schäffer an den Ort ihrer ersten Wirkungsstätte zurückkehren. In Besitz von Prälat Ritter befand sich eine wertvolle Reliquie, die in einer Monstranz aufbewahrt wird. Ein geeigneter Ort für sie wird jetzt in der Hauskapelle geplant.

Reliquie der Hl. Anna Schäffer

Zu der Zeit von Anna Schäffer war das Haus in der Roritzerstraße Heimat des Regensburger Elisabethenvereins unter Leitung der Baronin Ernestine von Aufseß. Dort, wo die Familie von Aufseß auch wohnte, waren eine Notstandsküche und eine Versorgungsstation für Kranke untergebracht. Später wurde der Bau und somit auch das Engagement für die Armen und Kranken der Stadt weiter ausgebaut. Nach dem Tod der Baronin ging das Elisabethinum über an den Orden der Mallersdorfer Schwestern und schließlich im Jahr 1990 in die Trägerschaft der Caritas. Kurze Zeit später wurde ein Neubau des gesamten Komplexes beschlossen und auf den Weg gebracht. Im Jahr 2001 schließlich zogen die ersten Bewohner ein.

Das neue Caritas-Haus Elisabethinum in Regensburg

Heute ist das Elisabethinum ein Haus der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH und beherbergt 70 Seniorinnen und Senioren. Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten heute hier täglich ihren Dienst.

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