Am 1. April startet die Anmeldung für den Altenhilfekongress. Rund 4000 Menschen beschäftigt der Caritasverband im Bistum Regensburg in der Altenhilfe. An sie richtet sich der Kongress unter dem Motto: „Zukunft PFLEGEN“. Zu Gast sind unter anderem Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek und der Robotertechnik-Forscher Professor Sami Haddadin, „übrigens ein Star“.
Werden uns später Roboter pflegen? Oder doch zumindest die Medikamente anreichen und beim Aufstehen helfen? Brauchen wir in Zukunft Roboter, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen? Aber ist es nicht waghalsig, Menschen eine Maschine ans Bett zu stellen?
Diese und andere Fragen diskutieren am Mittwoch, den 11. Mai, Expertinnen und Experten der Pflegebranche beim Altenhilfekongress der Caritas Regensburg. Dort treffen sich Fach- und Führungskräfte zum Austausch, zum Netzwerken und natürlich, um neu erworbenes Fachwissen in ihre Einrichtungen mitzunehmen. Das Programm ist hochkarätig, schließlich ist Jubiläumsjahr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wird den Anwesenden Rede und Antwort stehen. Ebenfalls in der Podiumsdiskussion sind Caritasdirektor Michael Weißmann und Claudia Hauck, Geschäftsführerin der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe e.V., sowie einer, der die Pflege revolutionieren möchte: Professor Sami Haddadin.
Der Ingenieur und Robotertechnik-Forscher leitet den Lehrstuhl für Robotik und Systemintelligenz an der Technischen Universität München – und „ist übrigens ein Star“, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Im Mai 2021 nahm das Patent- und Markenamt eine seiner Erfindungen in die Liste der Meilensteine deutscher Erfindungen auf: den taktilen Roboterarm. Haddadin hat den Maschinen das Fühlen beigebracht, berichteten Medien damals.
Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion (v.li.): Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Robotik-Forscher Professor Sami Haddadin, Caritasdirektor Michael Weißmann und Claudia Hauck, Geschäftsführerin der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe e.V. Fotos (v.li.): Andi Franck; Andreas Heddergott/TUM; Caritas Regensburg; Claudia Hauck
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wird der Robotik-Experte das Potenzial seiner Erfindung für die Pflegebranche darlegen. Das Thema der Runde lautet: „Zukunft PFLEGEN – welche Voraussetzungen brauchen wir, welche Voraussetzungen haben wir?“ Im Anschluss daran verteilen sich die Teilnehmenden auf die fünf Workshops des Altenhilfekongresses:
Workshop 1: Robotik in der Pflege und als Unterstützer älterer Menschen – Wie pflegen wir in der Zukunft?
Diesen Workshop leitet Simone Stahl aus dem Team Professor Haddadin. Sie arbeitet im Forschungszentrum Geriatronik der Technischen Universität München. Dort werden robotische Assistenzsysteme entwickelt, um älteren Erwachsenen ein längeres, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen sowie Pflegekräfte in einfachen, aber zeitintensiven oder körperlich anstrengenden Aufgaben in der ambulanten sowie stationären Pflege zu entlasten.
In dem Workshop gibt Simone Stahl Einblicke in die aktuelle Forschung: Wie weit ist die Entwicklung dieser robotischen Assistenzsysteme bereits fortgeschritten? Und wo geht die Reise in den nächsten Jahren hin? Neben einer Einführung in die Aufgaben des Assistenzroboters GARMI werden weitere Systeme im Bereich der Telemedizin vorgestellt. Die Telemedizin eröffnet Pflegenden die Möglichkeit ortsunabhängig zu pflegen
Workshop 2: Da blühe ich auf! Wertschätzende Kommunikation und Anerkennung im Team
Dr. Alexandra Philipp ist selbständige Trainerin und Coach. Sie weiß: Wertschätzende Kommunikation im Team und die Anerkennung der Leistung untereinander ist wichtig, um ein effizientes Arbeitsklima zu schaffen und die Leistungsbereitschaft zu steigern. In dem Workshop „Da blüh‘ ich auf!“ setzt Dr. Alexandra Philipp Impulse, wie Anerkennung und Wertschätzung in Ihrem Team lebendig gehalten werden kann. Sie haben die Wahl.
Philipp: „Motivation lässt Menschen aufblühen. Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Motivatoren. Deshalb ist es sinnvoll, sich über die eigenen Motivatoren und denen der Kolleginnen und Kollegen, klar zu sein. So ist es möglich zielgerichtet Wertschätzung und Anerkennung zu schenken: So blühen Menschen auf!“
Die Referenten (v.li.): Simone Stahl, Alexandra Philipp, Michael Bauer, Professorin Doris Eberhardt und Bernhard Slatosch.
Workshop 3: Change! Keine Angst vor Veränderungen
Michael Bauer ist Diplompsychologe und zertifizierter Coach und Trainer beim Team von Thomas Doell für Kultur- und Organisationsentwicklung. Sein Leitspruch: „Das wahre Geheimnis des Erfolgs ist die Begeisterung.“ In seinem Workshop „Change!“ macht er deutlich: Im Wandel liegt eine Chance. Stillstand ist nicht die Lösung. Wie Sie dem Wandel begegnen, Prozesse gestalten und dabei die gute Laune nicht verlieren, erfahren Sie in diesem Workshop.
Workshop 4: Aufgaben- und Einsatzbereiche von Pflegefachkräften mit Hochschulabschluss (Impulsvortrag mit Diskussion)
Das Pflegeteam der Zukunft zeichnet sich durch einen Qualifikationsmix aus, der dazu beiträgt, die Umsetzung pflegerischer Vorbehaltsaufgaben bestmöglich sicherzustellen. Neben berufsfachschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen kommen nun auch hochschulisch ausgebildete Kollegen und Kolleginnen in diese Teams. In der Praxis ist jedoch (noch) nicht immer klar, welche Aufgaben hochschulisch ausgebildete Pflegepersonen übernehmen sollen und können, welcher Gewinn mit akademischen Pflegerollen verbunden ist und welche Konsequenzen für alle Beteiligten entstehen. Im Vortrag gehen wir diesen Fragen nach.
Impulsvortrag von Prof. Dr. Doris Eberhardt: Sie ist Pflegepädagogin und Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und seit 2017 Professorin an der TH Deggendorf. Von 2013 bis 2018 war sie am Klinikum Neumarkt in einer Stabstelle der Pflegedienstleitung für die Praxisentwicklung Pflege zuständig. In diesem Rahmen entwickelte und implementierte sie ein Rollenprofil für Bachelorabsolventinnen in der Pflege.
Weitere Diskussionsteilnehmerinnen sind Silvia Haseneder und Angelika Schebelle. Silvia Hasender ist Pflegefachkraft und Pflegepädagogin. Sie arbeitete jahrelang als Fachkraft in der Pflege und leitete zuletzt das Regensburger Caritas Alten- und Pflegeheim Marienheim, das sich auf die Pflege von demenziell veränderten Menschen spezialisiert hat. Mittlerweile ist sie Referentin für Ausbildung beim Caritasverband Regensburg.
Angelika Schebelle hat Pflegemanagement studiert und lange Zeit als Pflegefachkraft gearbeitet. Seit Anfang des Jahres ist sie Vorsitzende des Caritasverbandes Straubing-Bogen.
Workshop 5: Auch die Hauswirtschaft braucht eine Personalstrategie
Nicht nur in der Pflege, sondern auch in der Hauswirtschaft fehlen Fachkräfte. Wie können dringend benötigte Auszubildende für den Beruf begeistert, zielgruppengerecht angesprochen und gehalten werden? Um die fachliche Expertise zu sichern und kompetentes Personal in der Hauswirtschaft zu gewinnen, brauchen die Einrichtungen in der Altenhilfe eine klare Strategie. Über diese spricht Bernhard Slatosch, Kompetenzfeld Personalpolitik beim Caritasverband Rottenburg-Stuttgart.
Unterhaltung und Afterwork-Party
Im Anschluss an die Workshops gehen die Teilnehmenden zum unterhaltsamen Kongressabschluss über: Die Regensburger Stadtmaus tritt mit ihrem Programm „Quacksalber und Wunderheiler“ auf, danach schmeißt DJ Larusso eine Afterwork-Party, ganz nach dem Motto: „Ein Bier im Stehen, Musik zum Gehen“.
Fachmesse und Sponsoren
Eine Fachmesse begleitet den gesamten Kongresstag. Aussteller sind Unternehmen aus der Pflege- und Gesundheitsbranche sowie anderen Bereichen. Die Sponsoren tragen wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei: der Büroausstatter OffITs, das Sanitätshaus Reiss, der Versicherungsdienst Ecclesia, die Teublitzer Spitzweg-Apotheke mit der Medikamentenversorgung Opti-blist, die Softwareanbieter Noventi Care und Euregon, die Brauerei Bischofshof, Handschuch Haus der Gastronomie, IME-DC GmbH, MIP Europe GmbH, SWS Computersysteme, TOTAL Feuerschutz, die Herbert Waldmann GmbH und Co.KG, Innstolz Frischdienst/ReSaMa SooftMeals passierte Kost, das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk; Dr. Schnell Chemie GmbH, Hörmann GmbH, Zollner Weberei- und Wäschefabrik, die LIGA Bank eG und die REWAG. Der Caritasverband Regensburg bedankt sich für die freundliche Unterstützung!
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