Jeden Tag ein bisschen besser

Nicole Klapuch und Viktoria Paul haben bei der Caritas den Beruf „Kauffrau für Büromanagement“ gelernt. Nun hat der Verband sie übernommen. Über den Start ins Berufsleben bei der Caritas

„Der schönste Tag meiner Ausbildung war der, an dem ich erfahren habe, dass ich übernommen werde.“

Aufgeregt waren sie beide: die eine frisch von der Schule, das Fachabitur in der Tasche; die andere nach einem Jahr „auf der Suche nach der perfekten Ausbildung“, ebenfalls mit Fachabitur. Es war Tag eins ihrer Ausbildung, der 1. September 2019. Sie lernten die Räume kennen, den Auftrag der Caritas, die ersten Kollegen und Aufgaben. Nicole Klapuch und Viktoria Paul waren am Ende des Tages „total glücklich“. Und sind es mit ihrer Berufswahl bis heute.

Heute, das sind drei Jahre später, und die beiden jungen Frauen kennen die Verbandszentrale so gut wie ihr eigenes Wohnzimmer. So oft checkten sie mittlerweile an der Pforte ein- und aus. Sie lernten während ihrer Ausbildung die Finanz- und Personalabteilung kennen und waren für einige Wochen im externen Einsatz in einem Caritas Alten- und Pflegeheim, „eine wertvolle Erfahrung und so nah an den Bewohnern“. Sie können Rechnungen bearbeiten und Arbeitsverträge vorbereiten, Tabellenkalkulationsprogramme bedienen und Urlaubsanträge verbuchen. Vor allem können sie aber eines: hinter all den Zahlen, Bilanzen und Buchungsvorgängen die Menschen sehen.  

Die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement zählt bundesweit zu den beliebtesten. Denn relevanter als die Frage ‚Wo kann ich später arbeiten?‘ ist die Frage ‚Wo kann ich später nicht arbeiten?‘. Jede Branche, jedes Unternehmen braucht Organisations- und Kommunikationstalente, sprich: Kauffrauen für Büromanagement. Überall gibt es Rechnungseingänge zu bearbeiten, Kundenwünsche entgegenzunehmen, Personaldaten zu verwalten − auch bei einem sozialen Arbeitgeber wie dem Caritasverband Regensburg e.V. Dieser hat die beiden mit dem Ende ihrer Ausbildung nun in die Festanstellung übernommen: Nicole Klapuch arbeitet künftig in der Personal-, Viktoria Paul in der Finanzabteilung der Verbandszentrale.

„Mir gefällt‘s, wenn‘s am Ende aufgeht.“

In den vergangenen Jahren haben Viktoria Paul und Nicole Klapuch viel gelernt, „jeden Tag ein bisschen mehr“, erzählen die beiden. Die Ausbildung läuft in wechselnden Theorie- und Praxisphasen ab. Die Mitschüler und Mitschülerinnen der beiden waren in den verschiedensten Branchen angestellt, von der Medien- über die IT- bis hin zur Automobilbranche. Dass Nicole Klapuch und Viktoria Paul sich einen Arbeitgeber in der Sozialbranche gesucht haben, ist kein Zufall.

Beide hatten an der FOS bereits den sozialen Zweig gewählt. Das Fach Psychologie reizte sie besonders, verstehen lernen wie Menschen ticken und dadurch besser mit ihnen interagieren können. Nicole Klapuch hat sich nach dem Fachabitur bereits auf Minijob-Basis in der Kinderpflege ausprobiert, Viktoria Paul lag und liegt das soziale Arbeiten schon immer. In ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement haben sie nun beides vereint: ihr Organisationsgeschick und ihre Nähe zur sozialen Arbeit. 

Die beiden wirken stolz, dass sie mit der Festanstellung nun zugleich den Einstieg ins Berufsleben geschafft haben. „Der schönste Tag meiner Ausbildung war der, an dem ich erfahren habe, dass ich übernommen werde“, sagt Nicole Klapuch. Und Viktoria Paul sagt: „Mir gefällt‘s, wenn‘s am Ende aufgeht.“ Sie spricht konkret von den Zahlen, mit denen sie in der Finanzabteilung täglich zu tun hat. Und doch lässt es sich auch anders interpretieren: Manchmal passt es einfach. Und das ist gut so − sowohl für die Berufseinsteigerinnen als auch für den Arbeitgeber.