Caritas begrüßt unbürokratische Aufnahme von Geflüchteten

05.03.2022


Caritas begrüßt unbürokratische Aufnahme von Geflüchteten

Flucht aus der Ukraine: Drei Tagen waren sie unterwegs, von Kiew nach Regensburg. Am Bahnhof hat sie das Team der Bahnhofsmission erstversorgt. Die beiden Frauen und die drei Kinder kommen bei Freunden in Regensburg unter. Fotos: Schophoff

Nächste Hilfe: Bahnhofsmission. An Gleis 1 am Regensburger Hauptbahnhof sind erste geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine angekommen. Drei Tage waren sie auf der Flucht, von Kiew bis Regensburg, 1.660 Kilometer mit dem Zug in eine ungewisse Zukunft. In dieser begrüßt sie Gaby Männer, 70, mit Tee, Brötchen, Süßigkeiten und einem Lächeln in den Augen. "Der erste Moment der Ankunft ist entscheidend", sagt die Rentnerin. Das hat sie 2015 gelernt, als sie ebenfalls Geflüchtete in der Regensburger Bahnhofsmission erstversorgte. Damals kamen die Menschen aus dem Krieg in Syrien. Heute kommen sie aus dem Krieg in der Ukraine. Obwohl sich Parellelen in den Situationen der Ankommenden entdecken lassen, hat sich doch eines entscheidend verändert: die Rechtslage.

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erhalten ohne aufwendiges Asylverfahren Schutz in der Europäischen Union. Darauf haben sich die EU-Staaten am Donnerstag, 3. März, verständigt und die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie in Kraft gesetzt. „Damit können wir unserer humanitären Pflicht nachkommen, den aus der Ukraine flüchtenden Menschen unbürokratisch zu helfen“, sagt Michael Weißmann, Direktor der Caritas Regensburg. „Auch in Regensburg werden in den kommenden Tagen und Wochen voraussichtlich viele Menschen aus der Ukraine ankommen und unterschiedlichste Formen von Hilfe und Unterstützung brauchen.“

Die Massenzustrom-Richtlinie aus dem Jahr 2001 kommt damit erstmalig in Europa zum Einsatz. „Das ist eine historische Entscheidung. Die Flüchtenden erhalten einen sicheren Aufenthaltsstatus ohne kompliziertes Asylverfahren“, sagt Nika Krausnick, Leiterin des Referats Migration und Integration bei der Caritas Regensburg. Den geflüchteten Menschen wird Zugang zum Arbeitsmarkt, zur Sozialhilfe, zu medizinischer Versorgung und zu Bildung gewährt. Die Caritas rechnet zunächst mit aus der Ukraine geflüchteten Frauen und Kindern; Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen aktuell das Land nicht verlassen. 

Anton Stadler, Leiter der Bahnhofsmission, und seine Mitarbeiterin Gaby Männer versorgen Geflüchtete, die am Regensburger Hauptbahnhof ankommen.

Am Regensburger Bahnhof sind bereits vergangene Woche erste Geflüchtete in der Stadt angekommen, am Dienstag waren es rund 40 Frauen und Kindern, am Freitagmittag knapp 20, für den Nachmittag wurden weitere erwartet. Anton Stadler, der Leiter der Bahnhofsmission, ist rund um die Uhr mit der Organisation beschäftigt. Er und sein Team kümmern sich um die Erstversorgung. Die Caritas Regensburg hat die Bahnhofsmission mit Thermoskannen und einem großen Teekessel unterstüzt und stellt Decken bereit. Auf Abruf halten sich Mitarbeitende der Caritas bereit, um die Bahnhofsmission als erste Anlaufstelle für Geflüchtete zu unterstützen.

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