Caritas und Kirche: Wo Ehrenamtliche wirken

30.06.2022


Caritas und Kirche: Wo Ehrenamtliche wirken

"Sie alle geben der gelebten Caritas ein Gesicht"

Mit sehr persönlichen Worten ehrte Caritasdirektor Michael Weißmann im "Cabrizio" in Offenstetten zwei Caritas-Sammlerinnen aus dem Dekanat Kelheim Foto: Hans-Christian Wagner
„Das Haus der Caritas hat viele Räume. Es steht auf dem Fundament der tätigen Nächstenliebe in der christlichen Gemeinde."
Caritasdirektor Michael Weißmann

"Sie alle geben der gelebten Caritas ein Gesicht", betonte der Vorsitzende des Caritasverbandes in der Diözese Regensburg, Domkapitular Michael Dreßel, in seiner Predigt bei den Dekanatstagen in Landshut und – am Dienstag im Cabrini-Zentrum in Offenstetten für das Dekanat Kelheim – die Wichtigkeit des Zusammenwirkens von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Im Jubiläumsjahr finden in allen 15 neu formierten Dekanaten Einladungsveranstaltungen statt, die nach einem gemeinsam erlebten Gottesdienst die Dekanate vorstellen und die Ehrung der Ehrenamtlichen für langjährige Mithilfe als zentralen Punkt auf der Tagesordnung haben. Nach Weiden und Landshut besuchten der Vorsitzende Michael Dreßel sowie Direktor Michael Weißmann das Dekanat Kelheim.

„Gerade an Sie, die ehrenamtlich die caritative Arbeit in den Pfarreien leisten, die Sie die Nächstenliebe vor der eigenen Haustür leben, richtet sich mein ausdrücklicher Dank“, sagte Caritasdirektor Michael Weißmann kürzlich im Cabrini-Zentrum Offenstetten. Dort veranstaltete die Caritas Regensburg einen Festabend: einerseits, um gemeinsam mit den Pfarreien ihren 100. Geburtstag zu feiern; andererseits, um das Engagement der kirchlichen Ehrenamtlichen zu würdigen.

Caritas – das ist der soziale Arm der Kirche. Organisiert ist die Caritas in Deutschland als katholischer Wohlfahrtsverband und bildet heute den größten unter den sechs deutschen Wohlfahrtsverbänden. Unter seinem Dach bündeln die unterschiedlichen Verbände und Organisationen sowie einige Orden ihre Arbeit. Etwa 350.000 Menschen unterstützt der Caritasverband im Bistum Regensburg jährlich. Die Angebote richten sich an alle Menschen, die sozial benachteiligt sind – egal, welche Hautfarbe, Religion oder Staatsangehörigkeit sie haben.

„Diese Arbeit und diesen Auftrag leistet aber nicht nur die professionelle Caritas. Nein, Sie passiert auch bei Ihnen, in Ihrem Dekanat, in Ihren Pfarreien. Und dieses Engagement ist es, das ganz wesentlich unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte Weißmann. Rund 20.000 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen und Diensten im Bistum Regensburg stehen noch einmal rund 15.000 ehrenamtlich Engagierte zur Seite.

„Das Haus der Caritas hat viele Räume", sagte Weißmann. "Es steht auf dem Fundament der tätigen Nächstenliebe in der christlichen Gemeinde." Dieses Engagement reicht vom Seniorennachmittag, über die Nachbarschaftshilfe, den Besuchsdienst, die Kleiderkammer bis zur Flüchtlingshilfe und dem Dienst der Sammlerinnen und Sammler. „Ihnen, die diese Arbeit leisten, ist dieser Festakt gewidmet“, sagte Weißmann. Hubert König, Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Landkreis Kelheim e.V., nutzte die Gelegenheit, die Arbeit im Dekanat in allen Ausprägungen vorzustellen. 

Geehrte aus Kelheim mit Caritasdirektor Michael Weißmann. Foto: Hans-Christian Wagner
"Ohne diese Dienste wäre der Caritasverband nur ein Wohltätigkeitsverband unter anderen. Seine Wohltätigkeit würde sich auf das beschränken, was vom Staat refinanziert wird. In diesem von der Nächstenliebe motivierten Engagement liegt das christlich-kirchliche Proprium eines Caritasverbandes."
Caritasvorsitzender Michael Dreßel

Über 700 Pfarreien gibt es im Bistum Regensburg, überall sind Frauen und Männer im Einsatz und leisten vielfältige Dienste und Hilfen im Namen der Caritas. Der Caritasvorsitzende Michael Dreßel sagte: "Ohne diese Dienste wäre der Caritasverband nur ein Wohltätigkeitsverband unter anderen. Seine Wohltätigkeit würde sich auf das beschränken, was vom Staat refinanziert wird. In diesem von der Nächstenliebe motivierten Engagement liegt das christlich-kirchliche Proprium eines Caritasverbandes."

Der Festabend in Kelheim war Teil einer Reihe von Festabenden im gesamten Bistum. Das Caritas-Referat Soziales Profil der Kirche hat die Tour durch die Dekanate des Bistums organisiert. Auftakt war bereits Mitte Mai in Weiden, dann ging es nach Landshut und nun nach Kelheim. Bereits am Freitag ist der nächste Festabend in Straubing. Am Dienstag, den 12. Juli, ist der Festakt in Regensburg und am Donnerstag, 14. Juli, in Geisenfeld-Pförring. Weitere Festveranstaltungen sind für das Frühjahr 2023 geplant in den Dekanaten Cham, Deggendorf-Viechtach, Dingolfing-Eggenfelden, Donaustauf-Schierling, Nabburg-Neunburg, Schwandorf und Tirschenreuth Wunsiedel.

Die Tour folgt der neuen Dekanatsstruktur im Bistum Regensburg, die seit März in Kraft ist. Statt bisher in 33 Dekanate gliedert sich das Bistum Regensburg nun in 15 neu geschaffene Einheiten. Jede Pfarrei und Pfarreiengemeinschaft im Bistum Regensburg ist einem bestimmten Dekanat zugeordnet. Jedes Dekanat ist Schnittstelle zur Bistumlseitung, gleichzeitig unterstützt es die kirchlichen Verbände, Gemeinschaften und Organisationen als wesentliche Partner der Seelsorge.

Obwohl ein Dekanat eine rein amtskirchliche Verwaltungseinheit ist, ist auch der Caritasverband der Diözese Regensburg von der Umstrukturierung betroffen. In jedem Dekanat gibt es Caritasbeauftragte. 15 pastorale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sich künftig um die Caritasarbeit in den Pfarreien der Dekanate.

Der Caritasvorsitzende und Domkapitular Michael Dreßel sowie Caritasdirektor Michael Weißmann ehrten für das Dekanat Kelheim folgende ehrenamtlich Engagierte:

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit einer Dank- und Anerkennungsurkunde geehrt: Maria Zizlsperger, Fanny Folger, Claudia Zott, Hildegard Köbler, Maria Anna Kroiß, Marianne Kraus, Renate Brunner, Hermann Pritsch, Rosa Gaßner, Claudia Steger, Hubert Steger, Sebastian Gruber, Johann Huber, Helmut Ottl, Siegfried Mayer, Annetraut Huber, Elfriede Erl.

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit der Elisabeth-Medaille geehrt: Christine Habichtobinger,

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Silber geehrt: Anni Krausenecker, Maria Daffner

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold geehrt: Regina Blaha

Als langjährige Engagierte und Gründer des Seniorenkreis wurden mit der Elisabeth-Medaille geehrt: Ernst Lankes, Helene Lankes, Kornelia Simon-Ipfelkofer.

Bilder vom Dekanatstag für das Dekanat Kelheim in Offenstetten

Grußwort des neuen Dekans für das Dekanat Kelheim, Georg Birner

Es gibt jede Woche
etliche Gründe,
um aus der Kirche auszutreten.

Und es gibt jede Woche
einen festen Grund, in der Kirche zu bleiben:

Um für die Menschen
da zu sein – im Sinne Jesu.

(Peter Schott/Pfarrbriefservice)

Für die Menschen da sein – im Sinne Jesu!

Sie spüren es vielleicht: Auch wenn wir heute zurückschauen und 100 Jahre Caritas im Bistum Regensburg feiern – eigentlich ist dieser Abend so etwas wie ein ‚Durchschnaufen‘ – und weiter geht’s!

Weil ich überzeugt bin, dass das ein bleibender Auftrag ist: Für die Menschen da sein – im Sinne Jesu!

Daran werden wir in Zukunft verstärkt gemessen werden: Ob wir für die Menschen da sind!

Ganz in dem Sinn, wie es gestern in der Süddeutschen Zeitung zu lesen war:

"Wir reden immer über die Kirche wie über eine Firma, die ihr Produkt loswerden muss und sonst pleite geht. Aber was mich viel mehr bedrückt: Wenn die Kirche ihren Auftrag nicht mehr erfüllt, nämlich für Menschen da zu sein und Hoffnung zu geben und für Gerechtigkeit einzustehen – dann ist mein Hauptproblem nicht, dass die Institution Kirche zugrunde geht. Sondern dass Menschen nicht mehr geholfen wird."

(P. Ansgar Wiedenhaus SJ, SZ vom 27. Juni 2022)

Immer wieder im Lauf der Kirchengeschichte hatte dieser Auftrag andere Herausforderungen zu bewältigen.

Heute vor einer Woche gab es hier im Cabrizio einen Vortrag im Rahmen der Katholischen Erwachsenenbildung:

Der Kirchengeschichtler Klaus Unterburger hat uns die Hintergründe der Aktion T4 geschildert: Dieser akribisch geplante Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland zwischen 1940 bis 1941.

Auch damals ging es um diesen Auftrag und die Frage: Wie können wir als Christen, als Kirche für die Menschen – für diese Menschen – da sein – im Sinne Jesu?

Schon damals war neben Mut und Risikobereitschaft eine große Portion Phantasie nötig.

Diese Phantasie finde ich auch in den

Sieben Werken der Barmherzigkeit für heute

wieder.

Sie wurden formuliert anlässlich eines Jubiläums der heiligen Elisabeth von Thüringen, einer Patronin der Caritas.

Werke der Barmherzigkeit für heute, in denen Sie sich bestimmt wiederfinden können, sind…

Einem Menschen sagen:

Du gehörst dazu.

Ich höre dir zu.

Ich rede gut über dich.

Ich gehe ein Stück mit dir.

Ich teile mit dir.

Ich besuche dich.

Ich bete für dich.

Diese Werke der Barmherzigkeit eröffnen heute Abend uns und der Caritas einen Weg in die Zukunft!

Im Dekanat Landshut wurden folgende Ehrenamtliche geehrt:

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit einer Dankes- und Anerkennungsurkunde geehrt: Barbara Albrecht, Monika Blaga, Dagmar Fürstenwerth, Christine Gahr, Dr. Ingeburg Hagn, Marianne Hausperger, Brigitta Huhn, Marianne Hausperger, Brigitta Huhn, Karl Keckeis, Lothar Schmeißer, Angelika Waldstein, Juliane Walpetinger, Sandra Wolech.

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit der Elisabeth-Medaille geehrt: Christa Böck, Eva Metzenauer, Marie-Luise Stemmer.

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Silber geehrt: Irene Müller, Franz Müller, Maximilian Neuhofer.

Als langjährige Caritas-Sammlerinnen und Caritas-Sammler wurden mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold geehrt: Hilde Oberhofer, Theresia Schröger, Ingrid Braun, Anna Widholm.

Bilder vom Dekanatstag in Landshut

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