Die Beschenkten

25.11.2022


Die Beschenkten

„Wer schenkt, geht nicht leer aus, sondern wird selbst zum Beschenkten.“ Wieviel Wahrheit in diesem Satz liegt, zeigte die diesjährige Messe anlässlich der Elisabethfeier.

Der Domkapitular und Diözesan-Caritasvorsitzende Michael Dreßel zelebrierte die Messe anlässlich der Elisabethfeier für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. (Fotos: H.C. Wagner)

Die Regensburger Altverlegerin Elisabeth Pustet beschenkte den Diözesan-Caritasverband Regensburg mit einem Gemälde. Es zeigt die Schutzpatronin der Caritas: die Heilige Elisabeth von Thüringen. Pustet übergab das Kunstwerk im Rahmen der diesjährigen Elisabethfeier an den Diözesan-Caritasvorsitzenden Michael Dreßel sowie an Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann.

Domkapitular Dreßel zelebrierte den Gottesdienst und bedankte sich für die „großzügige Geste“. Er erkenne in dem Werk den „Ursprung und das Fundament jeder Form echter Caritas," so Dreßel. „Dieses Bild erschließt uns das Geheimnis des Lebens der Heiligen Elisabeth: Wer teilt, ist am Ende nicht ärmer, sondern reicher. Wer schenkt, geht nicht leer aus, sondern wird selbst zum Beschenkten.“

Elisabeth Pustet übergab das Gemälde im Rahmen der Elisabethfeier an den Diözesan-Caritasvorsitzenden Michael Dreßel und Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (re.).

Das Gemälde ist ein Werk des Expressionisten Alfred Gottwald (1893 – 1971), entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Verlag Pustet hatte einst den Künstler Gottwald mit der Gestaltung von Messbüchern beauftragt, die weltweit Verbreitung fanden. Aus Dankbarkeit für die Geschäftskooperation schuf der fromme Künstler das Gemälde. Es zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Jesusknaben, umrahmt vom Heiligen Bischof Friedrich von Utrecht und eben der Heiligen Elisabeth.

Der Kirchenmaler Gottwald wählte Friedrich I. von Utrecht und Elisabeth von Thüringen mit gutem Grund als Figuren aus: Sie sind die Namenspatrone des damaligen Verlegerpaares Elisabeth und Friedrich Pustet. Künstler Gottwald ahnte nicht, dass auch in späteren Generationen ein Friedrich und eine Elisabeth ann der Spitze des Verlagshauses stehen würden. Und dass Elisabeth Pustet etwa hundert Jahre später, am 22. November 2022, in einer der vordersten Reihen in der Regensburger St.-Emmeram-Kirche sitzen würde, um das Kunstwerk weiterzuschenken. „Natürlich nach Rücksprache mit meiner Namenspatronin“, sagte sie.

Was scherzhaft klang, verwies auf ein ernstes Anliegen: Elisabeth Pustet, das machte sie deutlich, lag es am Herzen, das Gemälde ihrer Familie in guten Händen zu wissen. Einst hing es in den Geschäftsräumen des Pustetverlages in der Gesandtenstraße, nun soll es einen Platz in den Geschäftsräumen der Caritas Regensburg in der Von-der-Tann-Straße erhalten. In seiner Ansprache machte der Caritasvorsitzende deutlich: Nirgends wäre es besser aufgehoben. 

Das Gemälde des Künstlers Alfred Gottwald (1893 - 1971) zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, umrandet vom Heiligen Bischof Friedrich von Utrecht und der Heiligen Elisabeth von Thüringen.

„Der Mantel der heiligen Elisabeth öffnet sich vor ihrer Brust und es quellen Rosen hervor“, beschrieb Dreßel das Gemälde. Diese Darstellung gehe zurück auf die Legende vom Rosenwunder − ein Sinnbild für die Sorge und Zuwendung der Heiligen Elisabeth zu den Armen. Und auf ein weiteres wichtiges Bilddetail verwies der Caritasvorsitzende: In der rechten Hand hält Elisabeth ein kleines Stück Brot. Es sei nicht irgendein Brot, sondern das Brot: Jesus Christus selbst in der Gestalt der Eucharistie. Dreßel: „Wenn wir mit den Händen eine Schale bilden, wird uns Jesus Christus selbst hineingelegt. Wir sind die Beschenkten.“ Die Heilige Elisabeth habe das begriffen und danach gehandelt. „Da ich von Gott beschenkt bin, darf ich weiterschenken“ – das ist es, wofür Elisabeths Leben steht. Und das ist Caritas.

Anschließendes Beisammensein vor der Kirche St. Emmeram, bei Kartoffelsuppe und mit Gesprächen unter Kolleginnen und Kollegen.

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