Die Mutmacherinnen

25.03.2022


Die Mutmacherinnen

Irmgard Wegele (li.) und Angelika Zink-Mößl haben während der ersten beiden Jahre der Corona-Pandemie 145 E-Mails mit Gebeten, Segenssprüchen oder Fürbitten an ihre Kolleginnen und Kollegen verschickt. Es waren E-Mails, die Kraft spenden sollten. Fotos: Schophoff

Vor zwei Jahren, am 30. März 2020 – Deutschland ist seit wenigen Tagen im ersten Corona-Lockdown – haben die Mitarbeitenden der Caritas Regensburg eine ungewöhnliche Nachricht in ihrem E-Mail-Postfach:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich, als Mitarbeiterin der Caritas, fände es ermutigend, wenn wir in diesen Ausnahmezeiten, jeden Morgen mit einem gemeinsamen Gebet beginnen könnten!

(…)

Herzliche Grüße

Angelika Zink-Mößl

Es ist der Auftakt für eine E-Mail-Reihe von Gebeten, Segenssprüchen und Fürbitten: von warmen Worten, die in der Corona-Pandemie Kraft geben sollen. 145 E-Mails dieser Art werden die beiden Caritas-Mitarbeitenden Angelika Zink-Mößl, aus dem Referat Recht und Organisation, und Irmgard Wegele, Mitarbeiterin in der Personalabteilung, in den kommenden 21 Monaten an ihre Kolleginnen und Kollegen versenden. Die ersten 100 Mutmacher kommen täglich, weitere 45 wöchentlich. Die E-Mails werden zur digitalen Morgenroutine für 259 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Man startet damit doch ganz anders in den Tag“, sagt Zink-Mößl, die selbst jeden Morgen das persönliche Gebet praktiziert. „Wir haben diese Schätze des Glaubens. Weshalb sollten wir sie nicht auf diese Weise teilen?“

Ähnlich empfand es Irmgard Wegele. Am ersten Home-Office-Tag ihres Lebens hörte sie ein christliches Lied, für sie waren es Melodien, die sie der gefühlten Bedrohung „Corona“ entgegenhielt und Gefühlen der Unsicherheit und Ungewissheit dieser Zeit entgegensetzte. Der Herr segne dich, der Herr behüte dich. Er wende dir sein Angesicht und sein Erbarmen zu, tönte es aus den Lautsprechern. Es half. Wenn es ihr wohltat, würde es dann nicht auch andere seelisch stärken?

Irmgard Wegele zögerte nicht lange, sondern schrieb eine E-Mail an die Assistentin des Caritasdirektors. Wieso nicht tägliche spirituelle Impulse an die Mitarbeitenden versenden? Wieso nicht die Digitalisierung auch fürs Beten nutzen? Mit Angelika Zink-Mößl hatte sich Irmgard Wegele zu diesem Zeitpunkt bereits abgesprochen. Die Mutmacherinnen-Idee war geboren. Was nur würde der Direktor sagen? Genehmigt und abgesegnet.

Caritasdirektor Michael Weißmann wird seine Entscheidung nicht bereuen. Auch er liest täglich, später wöchentlich die Impulse der Mutmacherinnen. Er baut, wie viele andere, einen Fundus hoffnungsfroher Worte auf. Darunter ein Gebet für an Covid-19 Verstorbene, aber auch Sätze wie Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter. Wenn nötig, stärkt man sich per Klick. In Flurgesprächen oder per E-Mail bedanken sich Kolleginnen und Kollegen bei den Mutmacherinnen (wie sie sich selbst natürlich nicht nennen).

Für Irmgard Wegele bekamen die eigens versendeten Gebete und Segenssprüche im November 2020 noch eine Kraft ganz anderer Dimension: Erkrankt an Corona, lag Wegele auf der Intensivstation, „mancher hatte mich schon aufgegeben“. Irmgard Wegele aber überlebte. Die Gebete, die sie monatelang selbst verschickt und damit verinnerlicht hatte, halfen ihr durch diese schwere Zeit. Davon ist sie überzeugt.

Als sie wieder gesund war, zurück am Arbeitsplatz, war da wieder ein starkes Team. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Angelika Zink-Mößl verschickte sie noch ein ganzes weiteres Jahr die spirituellen Impulse.

Wissen um das Wunder warmer Worte: Angelika Zink-Mößl (li.) und Irmgard Wegele.

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