#EineMillionSterne: Lichterglanz am Bismarckplatz

09.11.2022


#EineMillionSterne: Lichterglanz am Bismarckplatz

Am Samstag, 12. November, lädt die Caritas Regensburg in Kooperation mit Caritas international zur europaweiten Solidaritätsaktion #EineMillionSterne auf den Bismarckplatz ein. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern will die Caritas leuchtende Zeichen für eine gerechtere Welt setzen. Mit dabei sind die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sowie die Landtagsabgeordnete Margit Wild.

#EineMillionSterne findet am Samstag, 12. November, auf dem Bismarckplatz in Regensburg statt. (Grafik: Caritas international)

Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende der Caritas Regensburg verwandeln am Samstag, 12. November, den Regensburger Bismarckplatz in ein Lichtermeer. Sie setzen damit Zeichen der Hoffnung und Solidarität für Menschen in Not hier und weltweit. Jede und jeder ist eingeladen mitzumachen. Beginn der Solidaritätsaktion ist um 17.30 Uhr, Ende gegen 19 Uhr. Mit dabei sind die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sowie die Landtagsabgeordnete Margit Wild. Caritasdirektor Michael Weißmann wird zum Auftakt der Veranstaltung die Kerzen segnen. Es spielt ein Bläserensemble, zudem werden Glühwein, Punsch und kolumbianische Empanadas angeboten. Der Erlös kommt Flüchtlings- und Migrantenkindern in Kolumbien zugute. #EineMillionSterne findet bereits zum 16. Mal statt und ist eine europaweite Solidaritätsaktion von Caritas international und den lokalen Caritasverbänden oder Pfarrgemeinden.

Der Spendenerlös kommt in diesem Jahr Migrantenkindern in Kolumbien zugute. (Grafik: Caritas international)

Im Fokus: Gemeinsam für Migrantenkinder aus Venezuela

Man nennt sie die "Unsichtbaren": Etwa 250.000 Kinder und Jugendliche, die mit ihren Eltern von Venezuela nach Kolumbien geflüchtet sind. Sie tauchen in keiner kolumbianischen Schule auf, auf keinem Sportplatz, bei keinem Arzt. Ihre Eltern kamen zu Besuch oder über die grüne Grenze nach Kolumbien und sind geblieben. Weil es für sie in Venezuela keine Arbeit mehr gab oder ihr magerer Lohn nicht mal mehr für eine Mahlzeit am Tag reichte.

„Häusliche Gewalt, misshandelte Kinder, Prostitution, sexueller Missbrauch selbst in den Familien“, zählt Schwester Teresa Builes die größten Probleme auf. Die 70-jährige resolute Sozialarbeiterin und Ordensfrau arbeitet seit Anfang 2019 in Cúcuta, einer Grenzstadt zu Venezuela. Sie begleitet hunderte Migrantenfamilien in Siedlungen aus Lehmhütten und Wellblech gedeckten Bretterverschlägen ohne Strom- und Wasserversorgung. Nueva Alianza ist eine solche Siedlung: 92 Familien, fast 400 Personen, darunter 163 Kinder und Jugendliche, von denen gerade mal 15 bis 20 an zwei Tagen pro Woche zur Schule gehen.

Fast zwei Millionen venezolanische Migranten sind in Kolumbien registriert. Aber niemand weiß, wie viele es tatsächlich sind. Mehr als die Hälfte von ihnen hat keinen geregelten Aufenthaltsstatus und somit keine Arbeitserlaubnis und keinen Schutz vor Ausbeutung und Gewalt. Cúcuta ist nur durch das Flüsschen Tachira vom Nachbarland getrennt. Die Stadt hat etwa 780.000 Einwohner, darunter 95.000 registrierte venezolanische Migrantinnen und Migranten. Zwei Drittel der Erwerbstätigen verdienen ihren Lebensunterhalt auf dem informellen Arbeitsmarkt: als Straßenverkäuferinnen, Straßenmusikantinnen, mit Gelegenheitsjobs aller Art. „Was wir hier sehen, ist hart – unglaublich hart“, sagt Schwester Teresa Builes. Trotzdem lehnt sie einseitige Hilfsangebote ab. „Mir geht es darum, dass sich die Menschen engagieren und aktiv an der Entwicklung ihrer Gemeinschaft beteiligen. Auf sie selbst kommt es an!“

In Nueva Alianza arbeiten die Menschen hart daran, ihre Hütten und ihre Siedlung zu einem würdigeren Zuhause zu machen: Mit alten Autoreifen legen sie Treppen an, mit Plastikrohren eine Kanalisation, sie setzen Bäume, Gemüse- und Heilpflanzen, ziehen Hühner, Puten, Kaninchen und Gänse. Unterstützt werden sie von Schwester Teresa und ihrer Ordensgemeinschaft, von einem multiprofessionellen Team des Jesuitischen Flüchtlingsdienstes, von verschiedenen anderen lokalen Hilfsorganisationen und Ehrenamtlichen. Sie alle arbeiten hier zusammen, um das Leben der Heranwachsenden und ihrer Eltern erträglicher zu machen. Dazu gehören eine gute Ernährung, medizinische Versorgung, Kleidung, der Schulbesuch, die Aufnahme in Sportvereine und die Teilhabe am sozialen Leben in ihren Gastgemeinden. 

Die Solidaritätsaktion #EineMillionSterne findet an über 80 Standorten in Deutschland statt – und vielen weiteren in ganz Europa. Das Bild zeigt die Aktion im Jahr 2019 am Bismarckplatz in Regensburg. (Foto: Beier)

Zusatzinfo: Entstehung der Aktion #EineMillionSterne

Die Aktion findet seit 2007 jährlich in Deutschland an rund 80 Veranstaltungsorten statt und wird von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands (DCV), bundesweit koordiniert. 2022 ruft Caritas international zum 16. Mal zur Aktion „Eine Million Sterne” auf.

1984 entstand die Idee zur Aktion „Dix millions des étoiles” („Zehn Millionen Sterne”) in Annecy, Frankreich. Ehrenamtliche Caritas-Mitarbeitende verschenkten auf dem Weihnachtsmarkt Kerzen an Passanten und baten um Spenden für ihre Arbeit. 1991 veranstaltete Caritas Frankreich die Aktion zum ersten Mal landesweit. Seither ruft die Caritas Frankreich jedes Jahr im Advent zur Solidarität und zu Spenden für Projekte im In- und Ausland auf.

Inzwischen ist „Eine Million Sterne” eine Aktion des internationalen Caritas-Netzwerkes, die in Europa unter anderem in Belgien, Frankreich, dem Kosovo, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien und der Schweiz jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit durchgeführt wird. Das gemeinsame Ziel ist es, sichtbare Zeichen zu setzen für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt für die Arbeit und Projekte der Caritas im In- und Ausland. Durch die Lichteraktion an öffentlichen Plätzen in möglichst vielen Städten und Gemeinden durch tausende erstrahlende Lichter, wird ein Zeichen der Solidarität und für eine gerechtere Welt gesetzt.

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