"Engagement ist auch eine Ressource"

30.03.2022


"Engagement ist auch eine Ressource"

Die Caritas-Mitarbeiterinnen Birgit Renner (li.) und Katharina Hess (re.) engagieren sich ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission. Die Jugendliche aus der Ukraine erfreute die Caritas-Mitarbeiterinnen mit ihrem "Caritas"-Tatoo. Foto: Renner

Die Hilfsbereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist derzeit überwältigend. Viele Menschen spenden Geld, Kleidung, Lebensmittel oder Medikamente. Andere engagieren sich als Dolmetscherinnen, wieder andere helfen Ankommenden am Bahnhof mit Informationen oder SIM-Karten weiter. Viele Menschen bieten auch Wohnraum für Kriegsflüchtlinge an. "Die Solidarität mit den Geflüchteten ist riesig – und kann auch für die Helfenden eine Ressource sein", erklärt Christina Engl, Flüchtlingsbeauftragte des Bistums und Referatsleiterin "Soziales Profil der Kirche". Wichtig sei jedoch, dass sich niemand allein gelassen fühlt, dass die Helfenden wie auch die Schutzsuchenden professionell begleitet werden.  

Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, können psychisch stark belastet sein. Die Kölner Psychologische Psychotherapeutin Elke Uhl, erfahren und engagiert in der Flüchtlingsarbeit, rät daher auf der Webseite des Deutschen Psychotherapeuten Netzwerks: „Hören Sie zu, wenn jemand erzählen möchte. Aber fragen Sie von sich aus nie nach belastenden Ereignissen.“

In einem Leitfaden des Deutschen Caritasverbandes heißt es zum Umgang mit Menschen nach Flucht und Kriegserlebnissen: „Es gibt kein Patentrezept zum Umgang mit psychischen Belastungen, wobei eine empathische Grundhaltung und ein möglichst ‚normaler‘ Umgang für eine Stabilisierung erfahrungsgemäß hilfreich sind. Daher können Gesprächsangebote gemacht werden – ob diese angenommen werden, hängt von der jeweiligen Person ab. Keinesfalls ist es aber Ihre Aufgabe, eine psychische Aufarbeitung der Kriegserlebnisse zu gewährleisten. Hierzu bedarf es professioneller Unterstützung.“

Mögliche kostenfreie Hilfsangebote in der Oberpfalz für Betroffene und Helfende:

Der Krisendienst Oberpfalz ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche telefonisch erreichbar unter: 0800 655 3000. Dieser telefonische Krisendienst ist ein (deutschsprachiges) Angebot zur Soforthilfe für Menschen in psychischen Krisen. Das Team besteht aus qualifizierten Fachkräften, die beraten, informieren und weitervermitteln. Es werden auch Angehörige oder andere Bezugspersonen beraten.

Der sozialpsychiatrische Dienst der Caritas im Bistum Regensburg hat seinen Sitz in Weiden. Menschen, die psychosoziale Beratung brauchen, finden dort Hilfe. Kontakt und weitere Informationen: https://www.caritas-regensburg.de/beratenundhelfen/gesundheit/seelischegesundheit/seelische-gesundheit  

Präventive Informationen zur Selbsthilfe für Betroffene:

Die beiden Psychotherapeuten und Experten für Traumatherapie, Alexander Korittko und Björn Enno Hermans, haben erste Informationen gesammelt, um die psychische Gesundheit von Geflüchteten aus der Ukraine zu stärken. Die Infobriefe gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche in ukrainischer und in deutscher Sprache zum Download:

Kostenfreies Webinar für Ehrenamtliche:

Wer sich als Ehrenamtliche oder Ehrenamtlicher näher mit dem Thema beschäftigen möchte, kann kostenfrei an diesem eineinhalbstündigen Webinar teilnehmen: Stabilisierung bei Stress und Trauma nach Flucht und Migration. Referent ist der Regensburger Psychotherapeut Dieter Tatz, moderiert wird das Webinar von Christina Engl, Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Regensburg und Referatsleiterin „Soziales Profil der Kirche“ bei der Caritas. Das Webinar ist ein Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Regensburg.

Emotion Aid Basiseinheit für Haupt- und Ehrenamtliche:

Wer professionell oder ehrenamtlich mit Geflüchteten arbeitet, muss sowohl das Mitgefühl bewahren als auch die eigene Gesundheit schützen. Die Caritas Regensburg bietet daher für Ehren- und Hauptamtliche in der Flüchtlingsarbeit am 29. und 30. April kostenlos eine Art Erste-Hilfe-Training für emotionale Stabilität an: die Emotion Aid Basiseinheit. Das Seminar wird vom Hilfsfonds Flüchtlingsarbeit des Bistums Regensburg finanziert. Informationen zu Inhalt und Anmeldung gibt es zum Downolad hier:

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