SKOLL-Kurs startet am 19. Januar 2022
Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg startet im Januar eine neue Runde ihres kostenlosen Selbstkontrolltrainings SKOLL. Das Trainingsprogramm bietet Interessierten die Möglichkeit, Ihren Konsum von Suchtmitteln zu überprüfen und zu hinterfragen. "Die Dosis macht das Gift" – aber ab wann ist es eigentlich zuviel?
Was ist und was will SKOLL?
SKOLL ist ein niedrigschwelliges, strukturiertes Trainingsprogramm für Gruppen, unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Art des Suchtmittelkonsums. Hier geht es nicht um eine reine Alkoholgruppe, eine Glückspielgruppe oder eine Cannabisgruppe, sondern die Vielfältigkeit, die jedem Einzelnen die Möglichkeit gibt, schneller seinen eigenen individuellen Weg zu finden und außerdem Raum bietet zum offenen Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung.
Ziel ist es, Menschen mit ihren Suchtgefährdungen frühzeitig zu erreichen, ihre Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und sie dabei zu unterstützen, eine verantwortungsvolle Konsum- oder Verhaltensform für sich selbst zu finden. Eine Abstinenz eines Suchtmittels steht nicht im Vordergrund, wird aber dennoch von einem Großteil der Gruppenteilnehmer gewählt.
Die Teilnehmenden werden innerhalb des Trainings zu einer realistischen Selbsteinschätzung bezüglich des eigenen Konsums oder Verhaltensmusters motiviert. Es wird stets die Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer betont. Besonders für Teilnehmende in Zwangskontexten sind dies neue Erfahrungen, die ihr Selbstbewusstsein fördern und die Motivation, sich auf das Angebot einzulassen, erhöhen. Die SKOLL-Trainerinnen und Trainer fördern durch impulsgebende Übungen vorhandene Ressourcen, eigene gesunde Verhaltensmuster und Bewältigungsstrategien der Gruppenmitglieder. Das zieloffene Vorgehen ermöglicht den Teilnehmenden, ihre riskanten Konsum- und Verhaltensmuster
· wahrzunehmen
· zu stabilisieren
· zu reduzieren und oder
· ganz und gar darauf zu verzichten
Wie sehen die Inhalte des SKoll Training aus?
Das Training besteht aus zehn Einheiten, die im wöchentlichen Turnus durchgeführt werden. Ein Gruppentreffen umfasst 90 Minuten. Dieser Zeitrahmen hat sich bei maximal acht bis zehn Teilnehmenden bewährt. Der Aufbau der einzelnen Themenbausteine erfolgt nach einer vorgegebenen Struktur. Die zehn Trainingsmodule setzen sich aus folgenden Inhalten zusammen:
· Kennen lernen: Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten, Aufzeigen von Ambivalenzen
· Trainingsplan: Auseinandersetzen mit persönlichen Zielen, Erstellung eines Trainingsplans
· Risikosituationen: Analysieren von Risikosituationen, Entwicklung von Selbstkontrollmaßnahmen
· Stressmanagement: Kennenlernen individueller Stressmuster, Erkennen von Einflussmöglichkeiten,
Entspannungstechniken
· Soziales Netzwerk: Finden von unterstützenden, stabilisierenden Personen im sozialen Netzwerk
· Hilfreiche Gedanken: Entwickeln von hilfreichen Gedanken für neue Entscheidungsspielräume
· Rückschritte/Krisen: Auseinandersetzung mit den Begriffen Rückschritte und Krisen, Krisenprävention
· Konflikte: Erarbeiten von individuellen Konfliktmustern und Lösungsstrategien
· Freizeitgestaltung: Aufzeigen von eigenen Ressourcen und Kompetenzen für eine zufriedene und ausgeglichene Lebensgestaltung
· Rituale: Erfassen von Ritualen und ritualisierte Abläufe im Zusammenhang mit dem jeweiligen riskanten Konsum-/Verhaltensmuster, Finden von Alternativen.
Zentral ist dabei die Erstellung eines Trainingsplans mit den persönlichen Zielen der Teilnehmenden.
Informationen für Interessierte
Das Selbstkontrolltraining SKOLL startet am 19. Januar 2022. Es beinhaltet zehn Gruppensitzungen im wöchentlichen Rhythmus, immer mittwochs von 17:00 bis 18:30 Uhr. Vor Kursbeginn ist ein Vorgespräch erforderlich, in dem alle Fragen beantwortet werden. Anmelden kann man sich ab sofort bei der
Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg, Hemauerstr. 10 c. Tel. 0941/ 6308279
Zweites Angebot: MPU-Vorbereitungskurz – Der Weg zurück zum Führerschein
Ab Januar 2022 bietet die Caritas Fachambulanz Regensburg desweiteren einen MPU-Vorbereitungskurs an. Dieses kostenspflichtige Angebot gibt es auch in den Caritas Fachambulanzen in Schwandorf und Kelheim.
Wenn plötzlich der Führerschein weg ist, nachdem man zuviel Alkohol getrunken bzw. Drogen konsumiert hat, dann befinden sich viele Menschen in einer schwierigen Situation. Oft ist der Arbeitsplatz gefährdet und oft auch die ganze Familie betroffen: Termine, Verpflichtungen oder Treffen können nur mit großen Zeitaufwand oder gar nicht wahrgenommen werden. Gleichzeitig kommen Fragen auf: Wie bekomme ich den Führerschein zurück oder muss ich einen MPU machen?
Die Caritas Fachambulanz bietet fachliche und menschliche Unterstützung bei allen Fragen und Problemen in Zusammenhang mit dem Thema „Sucht“ und Missbrauch an. Die Abnahme des Führerscheins kann ein Problem in diesem Zusammenhang darstellen.
Führen Verkehrsdelikte zum Führerscheinentzug und ist eine MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) angeordnet worden, ist der Weg zum erfolgreichen Bestehen oft unklar und schwierig. Tatsächlich ist baldiges Handeln wichtig, da sonst wertvolle Zeit verloren geht. Durch unsere langjährige Erfahrung können wir sagen, dass ein erfolgreiches Absolvieren ohne ausreichende Vorbereitung oft nicht klappt. Durch eine professionelle Unterstützung in der Vorbereitung auf die MPU erhöht sich die Chance deutlich diese zu bestehen.
Worauf kommt es beim MPU an?
· Hat eine gründliche und selbstkritische Aufarbeitung der verkehrsbezogenen Vorgeschichte und der Ursache des
Fehlverhaltens stattgefunden?
· Hat er/sie ein angemessenes Problembewusstsein entwickelt und sich hinreichendes Wissen zum Bereich
Suchtmittel und Fahren angeeignet?
· Welche Änderungen sind in der Einstellung, in dem Verhalten sowie in der allgemeinen Lebensführung erfolgt, um
einen erneuten unkontrollierten Suchtmittelkonsum künftig auszuschließen?
· Sind die eingeleiteten Änderungen hinreichend tragfähig und stabil?
Mit Hilfe der Fachambulanz Regensburg können sie sich in einem Gruppenkurs auf die bevorstehe MPU vorbereiten. In den Gruppenstunden werden sämtliche Informationen zur MPU und zum Thema Suchtmittel (Missbrauch – Abhängigkeit) gegeben. Die Kursteilnehmer analysieren ihre Fahrt bei der Führerscheinabnahme und ihre persönlichen Gründe für den Suchtmittelkonsum. Eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und den daraus resultierenden Verhaltensänderungen ist ein weiter wichtiger Bestandteil der Gruppenstunden. Eine nachweisliche Suchtmittelabstinenz unterstützt diese Veränderung.
Bei Fragen und Anmeldungen zu einem kostenlosen Vorgespräch steht den Interessierten Helmut Würzl, Dipl.- Sozialarbeiter und Sozialtherapeut Sucht, von der Caritas Fachambulanz Regensburg zur Verfügung.
Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg, Hemauerstraße 10c, Tel. 0941- 6308270
Foto: Helmut Würzl
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