Mit Gottes Segen unterwegs nach Warschau

12.03.2022


Mit Gottes Segen unterwegs nach Warschau

Freitagabend, kurz nach 18 Uhr. Zwei Flugzeuge kreuzen ihre Bahn über dem Ort Sinzing im Landkreis Regensburg. Sie malen mit ihren Kondensstreifen ein Himmelszeichen auch über die Reisegruppe, die sich in diesen Minuten auf den Weg nach Warschau macht, um Hilfsgüter dorthin zu bringen, zur Caritas in Polen, die dort eine große landesweite Rettungsaktion für Kinder und Jugendliche aus Waisenhäusern in der Ukraine organisiert. Die Caritas im Bistum Regensburg unterstützt die Aktion und hat zu Spenden aufgerufen. In Sinzing hat die Pfarrgemeinde eine Sammlung organisiert und neben Sachspenden auch um Geldspenden gebeten. In der Kirche wurde ein "Hoffnungsbaum des Friedens" mit Sammelboxerrichtet , ein spontanes Benefizkonzert erbrachte 1.000 Euro und bei vielen Sachspenden, so berichtet die Gemeindereferentin Maria Sporrer, war ein Geldschein obendrauf. Babynahrung, Windeln, Kleidung, Spielsachen - nun ist alles in Transportfahrzeugen verstaut und der Konvoi ist auf dem Weg. An Bord ist auch Caritas-Direktor Michael Weißmann.

Caritas-Direktor Michael Weißmann (r.) und sein Team für Warschau. Busfahrer Harry Meier (l.), als Dolmetscherinnen Valentina Hentsch und Anetty Zywert, rechts im Bild Maria Sporrer von der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Sinzing. Im Hintergrund der Vorsitzende des Caritasverbands Regensburg, Domkapitular Michael Dreßel, der den Reisesegen spendete.

Er beginne die Reise mit gemischten Gefühlen, so der Caritas Direktor: "Wir haben eben noch mit Menschen gesprochen, die hier mitgeholfen haben, die Spenden gesammelt haben und Pakete gepackt haben, und das war eine frohe und gelöste Stimmung, ein Gefühl von 'Wir haben etwas geschafft'. Nun fahren wir nach Warschau, in eine Stadt, die seit heute Nacht massiv überschwemmt wird von Flüchtlingen. Wir denken daran, wieviel Leid man dort sehen wird, wie es den Menschen geht, die wirklich jetzt alles verloren haben, und dann ist das alles eine sehr bedrückende Stimmung, in der ich mich befinde. Ich sage offen, es ist auch eine große Anspannung da."

Kurz nach 18:00 Uhr startet der Bus, begleitet von einem weiteren Transportfahrzeug der Caritas, das bis unters Dach voll ist mit Lebensmitteln. Auch diese braucht die Caritas in Warschau, um sie im Land an verschiedenen Sammelpunkten zu verteilen.

Kurz vor dem Aufbruch spendete Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender des Caritasverbands, den Reisesegen und verwies auf die grenzüberschreitende Hoffnung des Glaubens: "Bitten wir auch um die Fürsprache der Hl. Gottesmutter Maria, deren Bild auch in Moskau hängt, auch in Kiew, in Odessa und in Warschau."

Mit Gottes Segen auf dem Weg

Geplante Ankunft in Warschau ist am Samstag Vormittag. Nach dem Entladen beginnt direkt die Rückreise. Auch dann wird der Bus nicht leer sein. An Bord werden Kinder sein, die aus einem Waisenhaus in Odessa nach Warschau gebracht wurden. Davon berichtet der morgige Blog an dieser Stelle.

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