Klimaschutz als Programm der Caritas

01.02.2022


Klimaschutz als Programm der Caritas

Fest steht beim Thema Klimaschutz: Wir müssen die Kurve kriegen!

"Isha ist Klientin der Caritas. Isha kommt aus Somalia. Zusammen mit ihren Kindern hat sie ihre Heimat verlassen, nachdem dort nach schweren Dürren kein Trinkwasser und keine Nahrung mehr aufzutreiben waren.

Walter hat einen Termin bei der Schuldnerberatung. Seine Familie kann die Rechnungen für Strom und Heizen nicht mehr bezahlen. Walter ist ratlos: „Wird jetzt alles immer teurer für den Klimaschutz? Bei uns reicht das Geld nicht einmal mehr für die Schuhe der Kinder“.  

Sind Isha und Hadel Klimaflüchtlinge? Ist Walters Familie verschuldet, weil Klimaschutzmaßnahmen die Energiekosten unbezahlbar machen?"

So beginnt ein zentraler Beitrag für die Caritas-Zeitschrift "Sozialcourage", die sich im Sommer mit dem Thema Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit befassen wird. Autorin ist Christina Engl, sie leitet beim Caritasverband Regensburg das Referat Soziales Profil der Kirche und Gemeindecaritas. Die Pastoralreferentin engagiert sich seit Jahren in der Flüchtlingsarbeit und auch für den Klimaschutz. Klimawandel und seine Folgen gehören weltweit zu den wichtigsten Ursachen für Flucht und Migration.

Die Grenzen zwischen Beruf und persönlichem Engagement sind längst verschwunden. So haben Christina Engl und ihr Mann den Klimapreis der Stadt Regensburg bekommen, nicht für ihr politisches Engagement, sondern für ihren privaten Garten, den sie offenbar in vorbildlicher Weise nach dem Prinzip der Permakultur angelegt haben! Die Idee: Flächen und Bepflanzung so gestalten, dass die Anlage sich selbst in einem natürlichen Gleichgewicht erhält.

Was hat ein kleiner privater Garten in Regensburg mit weltweiten Klimakatastrophen zu tun? Sehr viel. Ökosysteme sind aus dem Gleichgewicht, Eingriffe in natürliche Abläufe ziehen weitere nach sich und die messbare Erderwärmung hat nachgewiesenermaßen mit menschlichem Handeln zu tun. Im negativen wie im positiven Sinn. Christina Engls Beitrag zeigt: Klimaschutz kann schon mit kleinen Schritten beginnen und auch nachhaltige Ziele scheinen erreichbar. Beispiel Ernährung: für einen hohen Anteil an Treibhausgas-Emissionen sorgt nach Expertenmeinung das weltweite System der Lebensmittelproduktion mit großen Anbauflächen, langen Transportwegen, Verpackung, Kühlung und Lagerung. Mit den richtigen Methoden aber können Emissionen vermieden und sogar Kohlenstoff in Pflanzen und Böden gespeichert werden. Man könnte nach Expertenmeinung einen Großteil der Emissionen ausgleichen, wenn es z.B. gelänge, den Kohlenstoffanteil im Boden nur um 0,4% zu erhöhen.

Die Politik muss die Weichen stellen, aber Umdenken allein wird nicht genügen. Klimaschutz wird auch Geld kosten und hierbei kommt der Frage nach sozialer Gerechtigkeit zentrale Bedeutung bei. Klima- und Sozialpolitik dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wiederholt hat die Caritas auf die Konsequenzen steigender Lebenshaltungskosten in Deutschland hingewiesen. Steigende Gas- und Strompreise setzen den Haushalten zu, Bedürftige und auch verschuldete Haushalte sind besonders betroffen. Der Begriff "Energiearmut" macht die Runde. Was, wenn Energie wegen Klimaschutz noch teuerer wird? Die Caritas in Deutschland hat hierzu ein umfangreiches Programm aufgelegt: KLIMASCHUTZ SOZIAL GERECHT GESTALTEN

Solches Wissen zu verbreiten und Zusammenhänge aufzuzeigen, sieht Christina Engl auch mit ihrer Caritasarbeit als ihre Aufgabe. Ein umfangreiches Themenheft dazu ist vor Kurzem für die Arbeit in der Gemeindecaritas erschienen.

Die Schöpfung zu bewahren ist Auftrag - Fotos H.C. Wagner

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