"Kulinarische Weltreise" als besondere Form des Erntedankes

02.10.2022


"Kulinarische Weltreise" als besondere Form des Erntedankes

Über den Tellerrand in den Kochtopf anderer Länder geschaut

Der große Seminarraum des Caritas-Beratungszentrums St. Gabriel wurde kurzerhand zum intenationalen kulinarischen Begegnungsraum umfunktioniert (Fotos: Hans-Christian Wagner)

Die katholische Bischofskonferenz hat den ersten Sonntag im Oktober als Termin für das Erntedankfest festgelegt. Wenige Tage zuvor hatte die Caritas im Rahmen der interkulturellen Wochen in Regensburg (12. September bis 9. Oktober) zu einem Kochabend mit dem Titel "Kulinarische Weltreise" eingeladen. Mehr als zehn Köchinnen und Köche hatten Spezialitäten aus ihren Heimatländern Aserbaidschan, Äthiopien, Türkei, Polen, Usbeskistan, Syrien, Peru und Kolumbien zubereitet bzw. waren im neuen Caritas-Beratungszentrum St. Gabriel am Schneidebrett und am Kochtopf aktiv. Das Ergebnis: ein Füllhorn an internationalen Köstlichkeiten, ein bunt gedeckter Tisch, der symbolisch sehr gut zum Erntedank passt. Hinter dem Koch-Engagement stecken sehr bewegende Geschichten.

Adane Belete, 32, aus Äthiopien hat über einige Hürden hinweg im Januar seine Kochausbildung erfolgreich abgeschlossen

Adane Belete aus Äthiopien strahlt über das ganze Gesicht. In "seiner" Küche bereitet er für die Gäste, die ins Beratungszentrum strömen, verschiedene Nationalgerichte aus seiner Heimat zu. Rindfleisch spielt eine große Rolle, Gemüse und klassische Gewürze wir Curry und Paprika. Es dampf und brodelt – riecht vorzüglich und macht Lust auf mehr. Später werden die Gäste gut satt werden und über das Essen schwärmen. Der 32-jährige hat seine Leidenschaft auch gegen einige Widerstände – wie er später bei der Küchenführung erzählt – zum Beruf gemacht. Im Januar hat er "ausgelernt" und eine Anstellung in einer bekannten Regensburger Gastronomie. Ganz stolz erzählt er, dass er seine Prüfung – auch die Theorie – auf Anhieb geschafft hat.

Mohammed Alsalama (links) aus Syrien ist Käsespezialist und will mit seinen Freunden in Deutschland einen Käseladen eröffnen

Mohammed Alsalama (links) ist 38 Jahre alt, Käsespezialist und vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland gekommen. Er hat ein festes Ziel vor Augen: Er will seine Kenntnisse "vermarkten" und träumt von einem Käseladen in Deutschland – zusammen mit seinen Freunden. Einer davon ist Mahmood al Issa al Jasem, der seit acht Jahren hier ist und seinen Magister in Rechtswissenschaften an der Uni Regensburg absolviert hat, und als Dolmetscher von den gemeinsamen Plänen erzählt. Heute kann Mohammed vor "großem Publikum" zeigen, was er besonders gut kann.

Günale Seinalova aus Aserbaidschan stand eineinhalb Tage in der Küche, um Spezialitäten aus der Heimat zuzubereiten

"Igel" steht vor der Süßspeise aus Aserbaidschan, die Gülare Seinalova neben weiteren Nationalgerichten wie Plav und Läwängi mitgebracht hat. Eineinhalb Tage hat die 45-jährige Mutter von drei Kindern in der Küche zugebracht, um ihren Beitrag zum "Kochabend" zu leisten. Ihr Mann hat die Wärmebehälter besorgt, damit das Hauptgericht auch in der richtigen Temperatur serviert werden kann. Schnell hat sich der große Seminarraum mit drei Dutzend Menschen gefüllt. Alle probieren kreuz und quer durch die Besonderheiten der verschiedenen Länderküchen. Am Ende wird soviel übrig geblieben sein, dass am nächsten Tag noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Beratungszentrum von der Vielfalt probieren können. Spätestens an dieser Stelle ist der Gedanke des Erntedankes auf sehr internationale Weise zu interkulturellem Leben erweckt.

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