"Lerne Gutes zu tun!" – Benefizkonzert für ukrainische Flüchtlinge

Gemeinsames Engagement für die gelebte Caritas

"Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen." – Mit diesen Worten war Antoine de Saint-Exupéry auf dem Programm des Konzertes für ukrainische Flüchtlinge zitiert. Möglich gemacht hatten diese Benefizveranstaltung der Verein der Theaterfreunde Regensburg e.V. – in Person die Vorstandsvorsitzende Ursula Michalke. Neben der Schirmherrschaft hatte der Verein seine Mitglieder eingeladen und das hochkarätig besetzte Ensemble motiviert und mobilisiert – und nicht nur das. "Ich will es nur noch rascheln hören", richtete sich Ursula Michalke nach dem anhaltenden Schlussapplaus, zu dem die Künstlerinnen und Künstler von der Empore gekommen waren, an die Gäste. Geldschein um Geldschein wanderte in die bereit gehaltenen Sammelkörbe. Auf die "ihre" Theaterfreunde sei einfach Verlass. Dass das Kollegiatsstift von St. Johann "seine" Kirche zur Verfügung gestellt hatte, ist nicht nur Stiftsdekan Prof. Dr. Dr. Johannes Hofmann zu verdanken, der ebenfalls unter den Gästen war.

"Es gibt Bilder, die man nicht vergisst. Wir waren mit einem Hilfskonvoi der Caritas Kinderhilfe Ukraine in Warschau. Am Bahnhof sollten Menschen aus der Ukraine zu uns in die Busse steigen", erzählte Caritas Direktor eingangs von seinen ganz persönlichen Eindrücken, als er vor einigen Wochen in Polens Hauptstadt war. Als die Absicht, Waisenkinder mit nach Regensburg nehmen zu können, fast unlösbar schien, zog er sich gemeinsam mit den Begleiterinnen und Begleitern zum Beten in eine Kapelle zurück, als der erlösende Anruf kam. Wenig später konnten die Kinder an Bord des Reisebusses gehen und sind mittlerweile sehr gut nahe Regenstauf untergebracht. "Zu den Opfern des Krieges gehören auch Waisenkinder", so Weißmann weiter, "7.000 von ihnen aus Einrichtungen und Kinderheimen der Ukraine werden in unserem Nachbarland Polen versorgt." Mit der Caritas Kinderhilfe Ukraine wird die Versorgung der Kinder unterstützt, die in Einrichtungen im ganzen Land verteilt werden. "Wir schicken Sachspenden und wir schicken Geldspenden. Unser Partner ist die Caritas Polen, die diese Hilfe höchst professionell organisiert. Die Hilfe aus Regensburg kommt an."

Ein Zug mit Kriegsflüchtlingen fuhr ein. Die Türen öffneten sich. Geflüchtete stiegen aus. Es waren wenige Männer, ein paar Familien, die große Mehrheit Frauen und Kinder. Da standen sie, mit ein paar Habseligkeiten. Ratlos, verängstigt, in Sorge. Die Gesichter sehe ich vor mir. Die Blicke der Mütter, die Augen der Kinder.

Kunst erreichte in Ihrer Perfektion die zweifache Ebene der Erfüllung

"Apprenez à faire le bien!" – "Lerne Gutes zu tun!" Diesen Imperativ vom Ankündigungsplakat haben an diesem Sonntagabend nicht nur die Konzertbesucherinnen und Besucher in Form ihrer großzügigen Spende umgesetzt. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Künstlerinnen und Künstlern, die das Publikum durch die Welt von Johann Sebastian Bach bis Felix Mendelsohn-Bartoldy, aber auch weniger bekannter und umso mehr ausgewählter Künstler von der Renaissance über die Klassik bis zur Neuzeit führten. Mitwirkende vom Theater Regensburg waren die Sopranistin Eva Zalenga, die Mezzosopranistin Vera Smideliuk, der Tenor Jason Lee und der ukrainische Bassist Roman-Ruslan Soltys. Bevor er aus Liebe zu deutschen Liedern nach München und schließlich nach Regensburg kam, arbeitete er als Solosänger, Gesangslehrer udn Chorleiter in seiner ukrainischen Heimat. An der Orgel glänzte Pianistin Eva Hermann und an der Geige der Violinist Sándor Galgóczi.

Allen Künstlerinnen und Künstlern gilt unser Dank für die Gestaltung des Konzerts. Ihnen, dem Publikum, sagen wir danke für Ihr Kommen und bitte um ihre großzügige Spende für die Flüchtlinge aus der Ukraine.

Die aufmerksamen Zuhörer aus dem Stiftskapitel, der Altar von St. Johann und am Ende eine Spende, die "raschelte" – das Konzert zugunsten ukrainischer Flüchtlinge war Rahmen und Ort der Erfüllung zugleich