Stolze 101 Jahre in Bernhardswald

29.01.2022


Stolze 101 Jahre in Bernhardswald

Heimleiterin Sieglinde Haseneder gratuliert dem Geburtstagskind

Größere Feierlichkeiten sind ausgeschlossen in Zeiten von Corona. Dies gilt für Alten- und Pflegeheime in besonderer Weise, obwohl gerade hier ein wenig Abwechslung und vor allem Grund zur Freude im anstrengenden und fordernden Corona-Alltag so gut täte. Ein solcher Anlass war zu Beginn des Jahres zweifellos der Geburtstag von Maria Schönbrunner im Caritas-Haus St. Bernhard. Seit über drei Jahren lebt Maria Schönbrunner in der Caritas-Einrichtung in Bernhardswald, am 5. Januar stand ihr 101. (!) Geburtstag im Kalender.

"Das Geburtstagskind erfreut sich bester geistiger und körperlicher Gesundheit", berichtet Heimleiterin Sieglinde Haseneder. Frau Schöbrunner sei guter Dinge. Aus ihrem besonderen Geburtstag wollte sie nicht viel Aufhebens machen. Sie freute sich, dass ihr Sohn zu Besuch kam, ansonsten begnügte sie sich mit Kaffee und Kuchen in kleiner Runde mit einigen Mitbewohnerinnen.

101 Jahre alt ist Maria Schönbrunner geworden und somit älter als der Diözesan-Caritasverband, dessen Jubiläum dieser heuer begehen darf. Als der Verband im Sommer 1922 gegründet wurde, war die kleine Maria schon über ein Jahr auf der Welt. Als älteste von drei Kindern wurde sie am 5. Januar 1921 in Regensburg am Ziegetsberg geboren.

Die 1920er-Jahre waren Hungerjahre in Deutschland, auch in Regensburg. Chroniken berichten von unzähligen Arbeitslosen und Armut allerorten. Maria ist das älteste von drei Kindern, der Vater war Bauarbeiter, die Mutter Hausfrau. Alle ihre Geschwister leben noch und haben auch noch Kontakt. Der Bruder lebt bei Regensburg, die jüngste Schwester seit vielen Jahren in Amerika.

101 Jahre, ein Leben

Frau Schönbrunner besuchte die Volksschule, schon ab der fünften Klasse ging sie ein paar Stunden arbeiten, um für die Familienkasse etwas Geld dazu zu verdienen. Die Firma Messerschmidt zahlte immerhin zwölf Pfennige in der Stunde. Ab dem 15. Lebensjahr arbeitete sie in einer Fabrik, die damals Sägeblätter herstellte, den Namen der Firma weiß sie heute nicht mehr.

"Ich wollte keine Kriegswitwe sein."
Maria Schönbrunner

Ihren Ehemann lernte sie beim Tanzen kennen, der zu der Zeit Soldat bei der Luftwaffe war. Mit dem Ja-Wort hat sich Maria Schönbrunner aber Zeit gelassen. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat sie geheiratet. Ihr einziger Sohn Gerhard wurde 1948 geboren, er lebt heute in Regensburg

Seit 2018 wohnt Maria Schönbrunner in St. Bernhard. Sie hat ein gemütliches Einzelzimmer und nimmt an allen Angeboten und Veranstaltungen teil, sofern sie unter den aktuellen Bedingungen überhaupt möglich sind. Den wöchentlichen Kirchgang, so berichtet Heimleiterin Sieglinde Haseneder, hat sie noch nie versäumt.

Das Caritas-Haus in Bernhardswald. Foto: caritas

Das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Bernhard ist eines von 25 Häusern in Trägerschaft der Caritas Wohnen & Pflege gGmbH. Wie in allen Einrichtungen der Altenhilfe ist die Belastung durch die Corona-Pandemie enorm. Derzeit werden viele Fachkräfte gesucht.

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