Sucht: Wer hilft mir, wenn ich Hilfe brauche?

03.06.2022


Sucht: Wer hilft mir, wenn ich Hilfe brauche?

Der Suchtarbeitskreis (SAK) Regensburg informiert am heutige Freitag von 13 bis 16 Uhr am Neupfarrplatz bei der Alten Wache mit großen Info-Würfeln und Stolperblättern über das breitgefächerte Netz der Suchthilfe in Regensburg. Mit dabei: die Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme.

Marion Santl, Leiterin der Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme, (2. v. li.) präsentiert mit ihrem Team die überdimesionalen Würfel der heutigen Aktion am Neupfarrplatz (13 bis 16 Uhr). Foto: H. C. Wagner

Sucht betrifft viele Menschen auch in und um Regensburg: Alkohol, Tabletten, illegale Drogen, Glücksspiel, Konsum, Essen, Internet – das sind die bekanntesten Bereiche, die bei allen von uns zur Sucht werden können. Nach Schätzungen sind über 17 Millionen Menschen in Deutschland direkt davon betroffen. In dieser Zahl sind Angehörige als mittelbar, aber meist stark Involvierte noch nicht mitgezählt.

Was tun, wenn ich Hilfe brauche oder mir Wissen fehlt?

Das Suchthilfesystem in Regensburg ist breit aufgestellt und gut vernetzt. Trotzdem und gleichzeitig sind Stigmatisierung, Tabuisierung, Vorurteile und Falschinformationen gerade in dieser Thematik noch weit verbreitet.

Marion Santl, Leiterin der Fachambulanz der Caritas in Regensburg: „Mit unserer heutigen Veranstaltung wollen wir auf unsere gemeinsame Arbeit im Suchthilfesystem in Regensburg aufmerksam machen. Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen bzw. bleiben. Abhängigkeit wird selten als ernstzunehmende Erkrankung wahrgenommen, tabuisiert und die Menschen abgestempelt. Dabei verstärkt Ausgrenzung die negativen Auswirkungen auf die Betroffen. Themen wie riskanter Alkoholkonsum, Cannabis oder Mediengebrauch sind in der Mitte der Gesellschaft – lassen Sie uns miteinander darüber reden!“

Maria Heilmeier, Leiterin des Kontaktladens von drugstop Drogenhilfe in Regensburg: „Bei dieser Aktion geht es uns vor allem um zwei Aspekte: Die Menschen in Regensburg sollen wissen, wie viele Angebote der Suchthilfe es gibt und an           wen sie sich wenden können, wenn sie Unterstützung brauchen. Sucht ist kein Randgruppenphänomen. Sehr viele Menschen sind betroffen oder haben in ihrem Umfeld damit zu tun. Darauf wollen wir hinweisen, darüber wollen wir mit den Menschen sprechen. Damit der Schritt sich Hilfe zu holen erleichtert wird. Und damit wir einen realistischen, vorurteilsfreien und hilfreichen Umgang mit dem Thema voranbringen.“

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