Unter tierischen Freunden

21.04.2022


Unter tierischen Freunden

Zum Gernhaben: Alpakas sind aufgrund ihres gutmütigen Wesens besonders beliebt bei tiergestützten Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Foto: Alexas Fotos/Unsplash

Ein Frühlingssamstag, einer der ersten in diesem Jahr, und es ist Teenietreff der Offenen Behindertenarbeit der Caritas Regensburg. Nach vielen Monaten der eingeschränkten Aktionen, online oder mit Maske, verkleinert oder etwas gehemmt, steht Großes auf dem Programm: Wandern mit Alpakas. 

„Der junge Mensch braucht seinesgleichen – nämlich Tiere, überhaupt Elementares, Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum“, schrieb der berühmte Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich (1908 – 1982). Auf dieser Erkenntnis beruhen in der sozialen Arbeit tiergestützte Aktivitäten; so auch der Ausflug der OBA zu den Segeltal Alpakas in Hohenschambach. 

Es ist ein Hof mit acht Tieren, knapp zwanzig Kilometer nordwestlich von Regensburg gelegen. Für die Jugendlichen des Teenietreffs geht es in zwei Kleinbussen raus aus der Stadt, rein ins ‚Elementare‘. „Die Begegnung mit Tieren stärkt Kinder“, schreibt die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Gerlach. „Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Selbständigkeit und Rücksichtnahme werden durch die Begegnung mit einem Tier gefördert.“ Bei tiergestützten Aktivitäten mit Kindern, gerade auch bei Kindern mit Downsyndrom oder Autismus, sind Alpakas besonders beliebt. Sie gelten als friedliebend und gutmütig, intelligent und ruhig.

OBA-Teenietreff bei den Segeltal Alpakas in Hohenschambach Fotos: Ilona Fink

Große dunkle Augen, drolliger Blick – kaum einer kann sich dem Charme der Alpakas entziehen. Und doch: „Kuscheltiere sind es nicht“, sagt Ilona Fink. Fünf Jahre hat die gelernte Erzieherin den OBA-Teenietreff betreut. Rund zehn Jugendliche mit Behinderung kommen einmal monatlich zum Angebot der Caritas Regensburg. Gemeinsam mit Fink feuerten die Teilnehmenden bereits die Spieler des SSV Jahn an, wetteiferten beim Bowlen oder besuchten das Haus der Bayerischen Geschichte. Mit dem Ausflug zum Alpakahof verabschiedet sich Ilona Fink von der OBA. Berufsbegleitend hat sie ihr Studium der Sozialen Arbeit kürzlich abgeschlossen und wird künftig in der Allgemeinen Sozialberatung, ebenfalls bei der Caritas, als Beraterin arbeiten. Doch zuvor heißt es: Alpaka, marsch! 

Leicht läuft es sich allerdings nicht mit den Tieren. Alpakas, zutraulich wie sie sind, haben doch ihren eigenen Willen. Die Jugendlichen müssen schon sagen, wo es langgeht, wenn das Alpaka, das sie führen, lieber Grasen statt Gehen möchte. Klare Ansagen machen, liebevoll, aber beherzt – das lernen die Teilnehmenden. Und Ilona Fink passt auf, dass sie die Lernziele erreichen: „Ich muss überall meine Augen haben.“ Nicht zu früh eingreifen, aber erkennen, wenn jemand sie braucht – darin liegt das Geheimnis ihrer Rolle. 

Ist jemand überfordert? Scheut einer die Nähe? Baut jemand Vertrauen auf? Mit diesen Fragen scannt Fink ihre Umgebung. Und tatsächlich, da hat ein Mädchen ganz schön Mut hinzugewonnen: Sonst eher schüchtern steht es unter acht Alpakas allein im Stall, umzingelt von ihren tierischen Freunden.  

Ilona Fink hat fünf Jahre den OBA-Teenietreff betreut. Künftig arbeitet sie als Beraterin für die Allgemeine Sozialberatung der Caritas Regensburg. Foto: Schophoff

Das ist der OBA-Teenietreff: 

Der Teenietreff richtet sich an mobile Jugendliche ab zwölf Jahren. Die Treffen sind jeweils an einem Samstag im Monat, meistens von 14 bis 17 Uhr. Eine Anmeldung zu den Aktionen ist erforderlich, per E-Mail an: oba@caritas-regenburg.de. 

Kontakt:

Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V.
Fachdienst Offene Behindertenarbeit
Plato-Wild-Straße 37
93053 Regensburg
www.caritas-regensburg.de/oba 

Wandern mit Alpakas: ein Höhepunkt für den OBA-Teenietreff. Foto: Fink

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