
Foto: Hans-Christian Wagner
Minus fünf Grad sind für die Nacht zum heutigen Samstag in Regensburg vorhergesagt. Rund zwei Dutzend Obdachlose werden in Regensburg auch die heutige Nacht im Freien verbracht haben, sagt Caritas-Streetworker Ben Peter. Er kennt seine Klientel und berichtet von einem Mann mittleren Alters, der neu ist in der Stadt und eine Hängematte zwischen Bäumen spannt, um der Kälte des Bodens ein wenig zu entkommen. Andere schlafen in Nischen oder direkt auf der Erde, mit Isomatten und auch ohne. Ein warmer Schlafsack ist in jedem Fall Gold wert!
Eine ganze Ladung solcher Schlafsäcke konnte die Caritas jetzt als Spende in Empfang nehmen. Der Globetrotter-Store in Regensburg hatte sie wie bereits in den Jahren zuvor in einer Weihnachtsaktion gesammelt. Seit der Eröffnung 2019 unterstützt Globetrotter die Arbeit der Caritas.
Die Hilfe für Wohnungs- und Obdachlose ist eine der Kernaufgaben der Caritas in Regensburg. Sie bündelt ihre Hilfen im Programm NOAH. Die biblische Arche Noah ist ein Symbol für Rettung und damit für Hoffnung. Ein solches Zeichen wolle man setzen, erklärt Caritas-Direktor Michael Weißmann. NOAH steht aber auch als Abkürzung für ein Niederschwelliges und – Ortsnahes Angebot – um Menschen zu helfen, die auch ohne festen Wohnsitz einen Anspruch auf Heimat haben. Der Caritas-Streetworker ist Anwalt für Wohnungs- und Obdachlose, Suchtkranke und andere Menschen in besonderen Notlagen. Er sucht den Kontakt zu den Betroffenen an öffentlichen Orten, um zu beraten und zu helfen. Zum Programm gehören mit dem aus Spenden finanzierten NOAH-Mobil ein fahrzeuggestütztes Büro, darüber hinaus eine feste Anlaufstelle NOAH in der Regensburger Innenstadt und seit September letzten Jahres der NOAH TagNachtHalt der Caritas in der Landshuter Straße, wo 78 Übernachtungsplätze zur Verfügung stehen.
Auch im TagNachtHalt kommen Spenden an, die unmittelbare Hilfe bedeuten. Aus einer Radioreportage über eine Weihnachtsaktion der Caritas erfuhr eine Hörerin in Cham von einem obdachlosen Mann im TagNachtHalt, dem noch Geld für eine Wohnungskaution fehlte. Keine hohe Summe, aber immer zu hoch für einen Mittellosen. Kurzerhand spendete die Familie und half so unmittelbar. „Durch Ihre Spende“, schrieb Einrichtungsleiterin Barbora Pokorny an die Familie, „kommt Herr K. seinem großen Wunsch nach einer eigenen Wohnung näher. Dadurch tragen Sie einen wichtigen Teil zu unserer Mission bei: Menschen ohne Obdach eine Perspektive bieten und grundlegende Bedürfnisse eines Menschen zu erfüllen.“
Aktuell sucht Barbora Pokorny "Zeitungspaten". Gemeint sind Personen, die für den TagNachtHalt ein Zeitungs-Abo spenden. Entsprechend würden die Medien den Bewohnern zur Verfügung stehen. Viele Obdachlose haben kein Handy, geschweige denn ein Tablet oder einen Computer. Die klassische Tageszeitung ist ein gutes Medium, um den Anschluss an das „normale“ Leben nicht zu verlieren. Und es hilft auch bei der Job- und bei der Wohnungssuche.
Wer helfen möchte, bitte melden: info@caritas-regensburg.de - Kennwort: Caritas NOAH

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