"Liebe ist erfinderisch."
Vor 441 Jahren kommt im Südwesten Frankreichs der Sohn einer armen, kinderreichen Bauernfamilie zur Welt: Vinzenz Depaul. Er wird mit 15 Jahren Theologie studieren, mit 24 Jahren auf einer Seereise von Piraten nach Nordafrika verschleppt werden, über das Mittelmeer zurück nach Europa fliehen, als Almosenverwalter für eine französische Königin arbeiten und berühmte Worte in die Welt bringen: „Liebe ist erfinderisch.“
Der heilige Vinzenz von Paul (1581 – 1660) gilt als einer der Gründer der Caritas. Das Wort Caritas stammt aus dem Lateinischen und heißt: Nächstenliebe. Der Caritasverband für die Diözese Regensburg ist die organisierte Nächstenliebe für weite Teile Ostbayerns. Einer der ersten, der dieser Nähe zu den Menschen eine organisierte Struktur verlieh, war Vinzenz von Paul. Er gründete die ersten caritativen Gemeinschaften vor mehr als 400 Jahren.
Vinzenz von Pauls Eltern wollten, dass er Priester wird. Nicht weil er auffallend fromm war, sondern damit sein Einkommen gesichert sei. So begann der überaus Begabte früh ein Studium der Theologie, wurde mit 19 Jahren zum Priester geweiht und strebte eine klerikale Karriere an. Es kam anders. Bei einer Seereise nach Marseille wurde sein Schiff von Piraten gekapert und Vinzenz wurde nach Tunis verschleppt. Dort musste er als Sklave mehreren Herren dienen, darunter auch einem Alchemisten. Später floh er mit einem Boot über das Mittelmeer, erreichte die süditalienische Küste, schaffte es zu Fuß bis nach Rom und kehrte von dort aus nach Frankreich zurück.
In Paris bekam der junge Priester eine Stelle als Almosenverwalter bei Königin Margarete von Valois. Dabei erlebte er den großen Unterschied zwischen dem Reichtum am Hof und der Armut auf der Straße. Er nahm eine weitere Stelle bei einem Galeerengeneral an und entdeckte das schlimme Schicksal vieler Galeerensträflinge, die damals zur Strafe die Ruder von Schiffen bedienen mussten.
In diesen Jahren vollzog sich in ihm eine innere Wandlung: Er versprach Gott in einem Gelübde, sein Leben der tätigen Nächstenliebe zu widmen. Er gründete verschiedene Gemeinschaften von Frauen und Männern, die sich um Gefangene, aber auch Alte, Kranke und Waisenkinder kümmerten. Bis heute gilt Vinzenz von Paul als Impulsgeber für die organisierte Nächstenliebe und „Großmeister der helfenden Liebe“.
Im Bistum Regensburg und bei der Caritas in der Diözese Regensburg lassen sich ganz konkret Spuren des Heiligen entdecken. Einer der ältesten und traditionsreichsten Vereine in Regensburg ist der 1848 gegründete St. Vinzentiusverein, der sich bis heute für die ambulante Krankenpflege auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes engagiert. Im Caritas-Krankenhaus St. Josef ist er in den Palliativdiensten zentral eingebunden. In Landshut trägt das Caritas-Kinderheim St. Vinzenz seinen Namen und Vinzenz von Paul ist Schutzpatron der Pfarrkirche in Landshut-Auloh, übrigens der einzigen Pfarrkirche unter seinem Patronat im Bistum Regensburg. Nebenkirchen bzw. Kapellen zu Ehren des Hl. Vinzenz v. Paul befinden sich in den Pfarreien Furth i. Wald, Regensburg, Pfarrei St. Anton und Herz Marien sowie in Tirschenreuth.
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