Vom Wert der Liebe

19.11.2022


Vom Wert der Liebe

Die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231) war eine deutsche Landgräfin und ist die Heilige der katholischen Kirche sowie Schutzpatronin der Caritas. Ihr Gedenktag wird heute, am 19. November, gefeiert, dem Tag ihrer Beisetzung. Wer war sie? Beginnen wir mit dem Rosenwunder.

Die Legende vom Rosenwunder lehrt uns: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. (Foto: H.C. Wagner)

Sie stahl Brot, das sie den Armen gab. Der Legende nach wurde sie auf frischer Tat ertappt. Doch als sie den Korb mit den Brotlaiben vorzeigte, geschah das, was wir heute das „Rosenwunder“ nennen: Zum Vorschein kam nicht das Brot, sondern der Korb war voller Rosen. Die Legende lehrt uns: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. „Wenn Brot nicht den Duft der Liebe und den Stachel des Kampfes gegen die Ungerechtigkeit trägt, ist es auf Dauer unbekömmlich“, schreibt ein Geistlicher der Caritas Österreich.

Es ist diese Radikalität und dieser kompromisslose Einsatz für die Armen und Kranken einer Gesellschaft, die für das Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231) stehen. Sie war eine deutsche Landgräfin und ist die Heilige der katholischen Kirche sowie Schutzpatronin der Caritas. Ihr Gedenktag wird am 19. November, dem Tag ihrer Beisetzung, gefeiert. Die Heilige Elisabeth lebte inspiriert vom Gedankengut des Heiligen Franz von Assisi. Sie setzte sich selbstlos für die Hungernden und Kranken ein. Sie gilt als Pionierin des Sozial- und Gesundheitswesens. Tausende Kliniken, Sozialstationen und Pflegeheime tragen ihren Namen, genau wie die caritativ engagierten Elisabethvereine. Auch die Elisabeth-Medaille, die höchste Ehrung für Caritas-Mitarbeitende bezieht sich auf die Heilige Elisabeth von Thüringen.

Spuren der Heiligen Elisabeth von Thüringen in der Gegenwart: Tausende Kliniken, Sozialstationen und Pflegeheime tragen ihren Namen - so auch das Regensburger Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum. (Foto: H.C. Wagner)

Elisabeth von Thüringen wurde im Jahr 1207 als Königstochter in Ungarn geboren. Sie wuchs auf in einem politischen Durcheinander und in der kirchlichen Zeit der Inquisition. Mit vier Jahren wurde sie an den Hof nach Thüringen gebracht, von den Eltern zur Ehe mit dem jungen Landgrafen Hermann bestimmt. Mit neun Jahren sollte sie wieder zurückgeschickt werden, da ihr Verlobter starb – aber Ludwig, der jüngere Bruder Hermanns, erwählte sie zur künftigen Frau, beide werden wie Geschwister gemeinsam erzogen. Mit 14 Jahren wurde sie schließlich vermählt und als Landgräfin eingesetzt. Es war eine für diese Zeit völlig unübliche Liebesehe, aus der drei Kinder hervorgingen. Entgegen späterer Legenden unterstützte der sonst so skrupellose Machtpolitiker Ludwig die karitativen Ambitionen seiner Frau. Mit 20 Jahren stirbt ihr Mann und sie ist Witwe und Mutter von drei kleinen Kindern. Mit 21 Jahren verlässt sie ihre Familie und lebt in freigewählter Armut auf ihrem Witwengut. Im Alter von 24 Jahren stirbt sie. 

Armenfürsorge gehörte zwar zu den traditionellen Aufgaben einer mittelalterlichen Landesfürstin, doch Elisabeth wollte mehr als nur von ihrem Überfluss geben. Als Patron wählte sie Franz von Assisi. Genau wie er wollte sie Christus in absoluter Armut nachfolgen und ihm in den Ärmsten dienen. Sie pflegte aussätzige Kinder, wusch Verstorbene, verschenkte ihren Schmuck. Die Situation eskalierte, als sie ihr Erbe unter den Armen verteilen wollte. Schließlich erhielt sie nur noch ein Wohnrecht auf ihrem eigenen Witwengut und verließ die Familie. Völlig entkräftet starb sie im Jahr 1231. Papst Gregor IX. sprach Elisabeth 1235 heilig. Ihr Gedenktag ist der 19. November, der Tag ihrer Beisetzung.

Eine Skulptur der Heiligen Elisabeth von Thüringen aus dem Jahr 1510, gefertigt aus Lindenholz von Tilman Riemenschneider, zu sehen im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. (Foto: wikimedia.commons)

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