Wem das Christkind zu den Geschenken einen Brief schreiben ließ

05.01.2022


Wem das Christkind zu den Geschenken einen Brief schreiben ließ

Früher war es durchaus üblich, bei festlichen Empfängen sowohl Getränke als auch Geschenke zu verteilen. So lässt sich auch die Wortherkunft von „beschenken“ herleiten. Beschenkt zu werden ist im „Ü-Heim“ in der Alten Nürnberger Straße überhaupt nicht an der Tagesordnung. Umso mehr freute sich Andreas Edenhofer, Leiter des Caritas Übergangsheimes für alleinstehende Männer, wie die Einrichtung mit vollem Namen heißt, umso mehr, als einen Tag vor Heiligabend ein Paket mit vier Paar Socken, zwei Tafeln Schokolade und zwei Schoko-Nikoläusen abgegeben wurde. Dem Päckchen war ein Brief beigelegt, in dem Maxi W. schreibt: „Ich wollte mit meinem Taschengeld anderen Menschen eine Freude machen.“

Das ist Maxi W. zweifelsfrei gelungen. „Andere Menschen“ sind in diesem Fall sieben volljährige Männer, die im Übergangsheim vorübergehend eine Bleibe und persönliche Hilfe finden. „Es gibt Situationen im Leben, da verliert man das Vertrauen in sich selbst“, heißt es in der Beschreibung des „Ü-Heims“. „Alles scheint sich gegen einen zu wenden. Die Probleme wachsen einem über den Kopf. Eines ist klar: Davonlaufen hilft nichts.“ 

Davonlaufen müssen die bis zu sieben Männer, die hier Unterkunft und Unterstützung finden, nicht. Auch wenn ihr Leben aus dem Ruder gelaufen ist, ihnen die Probleme über den Kopf gewachsen sind, oder sie einfach nur Pech hatten, hier bieten Sozialarbeitern den Männern, die zum Teil nach dem Strafvollzug kommen, eine echte Chance, in dieser besonderen Lebenslage neu anzufangen. Die Bewohner des Übergangsheimes „müssen nur wollen und mithelfen“, dann sei Vieles möglich.

 „Wir unterstützen unsere Bewohner in vielen Bereichen“, erzählt Andreas Edenhofer, so zum Beispiel bei der Arbeitsplatzsuche, bei der Wohnungssuche, bei der Gesundheitsvorsorge, bei der Beschaffung von Bekleidung, bei Suchtproblemen, bei der Schuldenregulierung, bei Behördengängen und oft auch bei privaten Problemen.

Das „Ü-Heim“ bietet zeitgleich Platz für bis zu sieben Bewohner und hat folgende Zimmeraufteilung: sieben möblierte Einzelzimmer mit eigenem Waschbecken, eine Gemeinschaftsküche, eine Waschküche mit Trockenraum, vier Toiletten, drei Gemeinschaftsduschen, ein Nachtdienstzimmer, einen Freizeitraum und ein Wohnzimmer, in dem auch zu diesem Weihnachtfest ein geschmückter Christbaum strahlt.

Neben dem Geschenkpaket von Maxi W. hat zwei Tage vor Weihnachten auch eine Delegation des Romantischen Weihnachtsmarktes auf Schloss Thurn und Taxis reich bepackt mit süßen Leckereien den Weg ins „Ü-Heim“ gefunden und somit die Tagesordnung auf eine besondere Art und Weise durchbrochen. Mit seinem Brief wird Maxi W. wohl deutlich über Weihnachten hinaus in Erinnerung bleiben.

Fotos: Hans-Christian Wagner und Andreas Edenhofer

Dieser Brief von Maxi W. war seinem Geschenkpaket ans "Ü-Heim" beigelegt

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