Mitte September startet die Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik in Regensburg ins neue Studienjahr. Im Lehrplan steht auch das Thema „Inklusion“. Wie wird es vermittelt? Einblicke in Unterrichtseinheiten aus dem vergangenen Sommer
„Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Oder anders: Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen.“
Daniela Kleisch ist Lehrkraft an der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik in Regenburg und unterrichtet im Fach PPH, also in Psychologie, Pädagogik und Heilpädagogik. In der Ausbildung der angehenden Erzieherinnen und Erzieher spielt das Thema „Inklusion“ eine bedeutende Rolle. Doch was ist Inklusion eigentlich? Die Aktion Mensch schreibt dazu: „Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Oder anders: Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen.“
Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher erleben in ihren Praxiseinsätzen täglich, wie bunt und vielfältig die Menschen und das Leben sind. An der FakS erhalten sie dazu theoretisches Wissen und die Möglichkeit, ihre Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren. Zudem organisiert Daniela Kleisch regelmäßig Schulbesuche von Expertinnen und Experten. Im vergangenen Schuljahr besuchten die Elternrunde Down Syndrom, das Netzwerk Autismus sowie die Offene Behindertenarbeit den Unterricht an der Fachakademie. Hier schreibt Daniela Kleisch über die Unterrichtseinheiten:
Zu Gast: Die Elternrunde Down Syndrom
Die 3. Klassen sowie die Optiprax 2 Klasse bekamen im vergangenen Studienjahr mehrfach Besuch von Vertretern und Vertreterinnen der Elternrunde Down Syndrom. Bei den drei Besuchen kam jeweils eine Mutter mit ihrem Kind und erzählte offen, unverblümt und mit viel Humor und Freude aus ihrem Familienleben. Die Studierenden konnten so ihr im Unterricht erworbenes Fachwissen zum einen vertiefen und zum anderen hautnah erleben, was es für Familien mit einem Kind mit Down Syndrom tatsächlich bedeutet, das Leben mit Extra-Chromosom zu gestalten. Im Austausch darüber, welche Aspekte für die Familien in den Bildungs-Einrichtungen besonders wichtig sind konnten sich die angehenden pädagogischen Fachkräfte einiges für ihr künftiges berufliches Handeln mitnehmen.
https://down-syndrom-regensburg.org/
Zu Gast: Das Netzwerk Autismus
Heike Vogel vom Netzwerk Autismus Oberpfalz brachte den angehenden Erziehern und Erzieherinnen das Thema Autismusspektrumstörung näher. Mit fachlicher Expertise aus jahrelanger Zusammenarbeit mit Menschen mit Autismus klärte sie Mythen auf und gab den Studierenden umfassende Informationen zum Störungsbild und darüber, was in der Arbeit mit den Menschen wichtig ist. Ein Highlight war der „Wahrnehmungs-Parkour“, den Heike Vogel für die ganze Klasse aufgebaut hatte. Durch eigenes Ausprobieren und Erleben konnten die Studierenden so ein wenig mehr in die Welt eines Menschen mit Autismus eintauchen: Wie ist es, die Welt mit den eigenen Sinnen anders wahrzunehmen? Sehen, Hören, Tasten, Schmecken, Riechen auf besondere Weise und vielfältige Art. Ein Besuch der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird!
https://www.netzwerk-autismus.eu/
Zu Gast: Die Offene Behindertenarbeit
Die Offene Behindertenarbeit Regensburg (OBA) kam vergangenes Studienjahr gleich zweimal zum fachlichen Austausch an die FAkS. Daniela Löw und Andrea Müller von der OBA schilderten, welche Tätigkeitsfelder die OBA hat und wie die Arbeit mit erwachsenen Menschen mit Behinderung gestaltet wird. Aber auch Klienten waren dabei und gaben ehrliche und humorvolle Einblicke in ihr eigenes Leben mit Behinderung: was ihnen wichtig ist, was sie als nervig empfinden und wie ihre Wünsche und Ziele für die Zukunft aussehen. Diese Offenheit regte die Studierenden an, ebenso offen Fragen zu stellen. Gemeinsam wurde viel gelacht und es wurde klar, dass „Inklusion leben“ im Grunde gar nicht so schwer wäre.
https://www.lebenshilfe-regensburg.de/de/offene-behindertenarbeit/index.php
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