Wo viele Teile ein Ganzes ergeben

17.03.2022


Wo viele Teile ein Ganzes ergeben

Ein Stein dem anderen hinzufügen: Kinder konstruieren im Spiel ihr Bild von der Wirklichkeit – und erschließen sich so die Welt. Fotos: Schophoff/ Caritas Regensburg
Jessas, Maria und Josef! Maria und Jesus sind ohne Josef nicht vorstellbar.
Thomas Brunnhuber, Caritas-Fachberater für katholische Kindertageseinrichtungen

Ein Gastbeitrag von Thomas Brunnhuber, Referat Fachberatung für Kindertageseinrichtungen der Caritas im Bistum Regensburg:

Der Heilige Josef, dessen Namenstag wir am 19. März feiern, ist ein Beispiel dafür, dass es zusammen besser geht als allein. Der Name Josef stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "Gott hat hinzugefügt". Gott hat Jesus und Maria den sanftmütigen Zimmermann Josef hinzugefügt. Zu dritt bilden sie ein Ganzes. Jeder kennt den Ausruf "Jessas, Maria und Josef!". Er kann Freudiges oder Leidvolles ausdrücken. In jedem Fall sind, wie dieser Ausruf widerspiegelt, Maria und Jesus nicht ohne Josef vorstellbar.

Gemeinsam unterwegs sein. Kompetenzen bündeln. Zusammen stark sein. Diese Kernbotschaften des Josefitages finden sich auch auf vielfältige Weise in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Regensburg:

Da spielen die Kinder morgens in der Kita, sitzen auf Teppichen und fügen Legosteine zusammen. Die Montessori- und Musikpädagogin Rebekka Wild erkennt in diesem Tätigsein mehr als ein Spiel. Im Spiel erschließen sich die Kinder ihre Welt. Sie konstruieren allmählich eine Welt, in der das Zusammenfügen vieler Einzelteile zu einem sinnvollen Ganzen führt. Für dieses Spiel brauchen die Kinder nicht einmal Legosteine. Im Freispiel ordnen und arrangieren sie die verschiedensten Gegenstände – bis das Gesamtbild für sie passt. Dieses „freie symbolische Spiel“ sei die Grundlage dafür, „dem Leben auf schöpferische Weise zu begegnen“, schreibt Wild in ihrem Buch Sein zum Erziehen.

Im Morgenkreis, nach der Freispielzeit, hören die Kinder eine Geschichte. Auch hier geht es häufig um das Hinzu- und Zusammenfügen. Denken wir nur an die wunderbare Erzählung Steinsuppe der Pariser Kinderbuchautorin Anais Vaugelade. Da besucht ein Wolf eine Henne, um bei ihr Steinsuppe zu kochen. Einsam köchelt der Stein im Wasser vor sich hin. Da kommen die Nachbarn der Henne hinzu und jeder weiß einen Verbesserungsvorschlag für die Steinsuppe. Sellerie, Zucchini, Lauch Rüben und Kohl landen im Kessel und machen aus dem köchelnden Stein eine fantastische Suppe. Erleben die Kinder nicht ähnliches, wenn sie im Anschluss an den Morgenkreis fürs Frühstück Obstsalat zubereiten?

Eine andere Geschichte, die unsere Erzieherinnen und Erzieher gerne vorlesen, ist Frederick, geschrieben und illustriert von dem US-Amerikaner Leo Lionni. Die Geschichte erzählt von der Maus Frederick, die anders ist als die übrigen Mäuse. Frederick sammelt nicht Körner und Nüsse für den Winter, sondern Sonnenstrahlen, Farben und warme Worte. Zum Glück! Denn in den kalten und düsteren Winterstunden kann er sie an die Mäusefamilie weitergeben. Was Frederick hinzufügt, bereichert das triste Leben der Mäusefamilie im Winter.

Gemeinsam unterwegs sein. Kompetenzen bündeln. Zusammen stark sein. Diese Kernbotschaften des Josefitages finden sich auch auf vielfältige Weise in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Regensburg.
Thomas Brunnhuber, Caritas-Fachberater für katholische Kindertageseinrichtungen
Stich für Stich zum sinnvollen Gesamtbild: Auch die Caritas-Fachberatung für katholische Kindertageseinrichtungen ist in ein Netzwerk eingebunden und entfaltet ihre Expertise im Zusammenspiel mit anderen.

Auch die Kindertagesstätte bereichert ein größeres Ganzes, nämlich die Pfarrgemeinde. Das Leben in der Kita ist wesentlicher Teil einer lebendigen Pfarrei. Die Menschen, die daran mitwirken, sind gemeinsam stark: Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten mit den Eltern an der Erziehung und Bildung der Kinder. Frühe Bildung setzt ebenfalls auf verschiedene Elemente: auf Kopf, Herz und Hand.

Nicht zuletzt ist das Caritas-Fachreferat für katholische Kindertageseinrichtungen in ein pädagogisches wie kirchliches Netzwerk eingebunden. Und auch die verschiedenen Bereiche des Referats wirken auf ein gemeinsames Ziel hin: Die Kinder bilden und stärken. Jessas, Maria und Josef!

Zusatzinfo: Das ist die Caritas-Fachberatung für katholische Kindertageseinrichtungen

Auch Profis brauchen Beratung: Die Caritas-Fachberatung für katholische Kindertageseinrichtungen steht den Fachleuten in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum mit Rat und Tat zur Seite. Sie unterstützen bei der Organisationsentwicklung, beim Qualitätsmanagement sowie in der Fort- und Weiterbildung.

Kontakt und weitere Informationen:

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Fachberatung für Kindertageseinrichtungen
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